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Mallorca am Limit: Einwohner protestieren gegen Massentourismus

Auf den Zufahrtsstraßen nach Sóller und Port de Sóller kommt es fast täglich zu Staus durch Mietwagen und Reisebusse. Der Unmut unter den Anwohnern wächst

Stau auf der Zufahrtstraße nach Sóller am Donnerstag (2.5.) | Aina Borràs

| Mallorca | |

Die Idylle Mallorcas trügt: In den letzten Tagen brodelt der Unmut unter den Einwohnern der Insel, insbesondere in der Gemeinde Sóller. Grund dafür ist die bereits jetzt im Mai einsetzende Überfüllung durch Touristen, die zu kilometerlangen Staus, gestörtem Alltag und einer spürbaren Belastung der Umwelt führt.

In den sozialen Netzwerken häufen sich wütende Kommentare und Videos, die die prekäre Situation verdeutlichen. "Wenn man in Sóller wohnt, ist man von Mai bis September wie eingesperrt", beklagt ein Einwohner. "Man verkauft uns die Idee, dass wir vom Tourismus leben, aber gleichzeitig zwingt man uns, unter diesen Bedingungen zu leben", fügt ein anderer hinzu. Die Situation ist seit Tagen unverändert, obwohl die Hochsaison noch gar nicht begonnen hat.

Die Einwohner fordern sofortige Lösungen und ein Umdenken im Tourismuskonzept. "Es ist Zeit für ein nachhaltiges Modell, das der Überlastung ein Ende setzt, die Anwohner und die Umwelt respektiert", heißt es in einem gemeinsamen Statement. Videos und Bilder zeigen Straßen in der Serra, die mit Autos und Radfahrern überfüllt sind.

Unter dem Motto "SOS Residents" haben sich bereits mehrere Bürgerbewegungen zusammengeschlossen, um gegen die Überfüllung und die negativen Folgen des Massentourismus zu protestieren. Sie fordern ein nachhaltiges Tourismusmodell, das Rücksicht auf die Umwelt und die Lebensqualität der Einwohner nimmt.

"Es ist an der Zeit, sich für ein nachhaltiges Tourismusmodell zu entscheiden, der Überbelegung ein Ende zu setzen, Rücksicht auf die Anwohner und die Umwelt zu nehmen - es ist an der Zeit, diese Situation zu beenden", heißt es in einem Manifest der Gruppe.

Mallorca im Vergleich zu anderen europäischen Reisezielen:

Während Mallorca besonders stark vom Massentourismus betroffen ist, kämpfen auch andere europäische Reiseziele mit ähnlichen Problemen. In Venedig beispielsweise protestieren Einwohner seit Jahren gegen die Kreuzfahrtschiffe, die die Stadt belasten. In Barcelona und Amsterdam sind Overtourism und Airbnb-Vermietungen ein großes Thema.

Es scheint, dass sich viele europäische Reiseziele an einem Scheideweg befinden. Nachhaltige Tourismuskonzepte und Maßnahmen zur Regulierung des Besucherstroms sind notwendig, um die Lebensqualität der Einwohner und die Umwelt zu schützen.

Fakten und Zahlen:

  • Mallorca verzeichnete 2023 über 10 Millionen Touristen.
  • Die Einwohnerzahl der Insel beträgt etwa 900.000.
  • In der Hochsaison (Juli und August) reisen bis zu 1 Million Touristen pro Woche nach Mallorca.
  • Die Belastung durch den Tourismus führt zu Umweltproblemen wie Wasserknappheit und Luftverschmutzung.
  • Die Einwohner Mallorcas fordern ein nachhaltiges Tourismusmodell, das die Lebensqualität der Menschen und die Umwelt schützt.
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