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Mehr Urlauber als Einheimische: Diese Strände auf Mallorca sind hoffnunglos überfüllt

In einer Abschlussarbeit fragte ein Geograph Residenten, ob sie bestimmte Orte auf der Insel nicht mehr aufsuchen würden, weil es dort so überfüllt sei. 85 Prozent bejahten

Die Strände auf Mallorca sind im Sommer meist gefüllt, wie hier in Palmanova. | G. ALOMAR

| | Mallorca | |

Die Strände Es Trenc in Campos, Sa Calobra (Escorca), Magaluf in Calvià und Caló des Moro (Santanyí) sind die Orte auf Mallorca, die Einheimische wegen der Massifizierung der Insel meiden. Das geht aus der Abschlussarbeit "Auswirkungen der touristischen Überfüllung auf die Mobilität von Residenten auf Mallorca" eines Geographen hervor. Darin fragte Sergio Obrador Einwohner, ob sie wegen der Menge an Besuchern bestimmte Orte auf der Insel nicht mehr aufsuchen würden. 85 Prozent der Befragten bejahten.

Es Trenc ist zwar ein mehr als drei Kilometer langer Strand, leidet aber jeden Sommer unter Überfüllung und einer gewissen Anzahl von Staus, um ihn zu erreichen. Der Strand wird wegen seiner Dünenlandschaft, des weißen Sandes und des kristallklaren Wassers sehr geschätzt. Bei Sa Calobra handelt es sich um eine kleine Bucht, die leicht überfüllt ist und zu der eine lange und kurvenreiche Straße führt, was dazu führt, dass viele Mallorquiner im Sommer nicht dorthin gehen.

Obwohl in den letzten Jahren Maßnahmen ergriffen wurden, um das schlechte Image von Magaluf zu beseitigen, ist es nach wie vor ein Ort, auf den die meisten Einwohner bei der Planung ihrer Sommerbesuche verzichten. Zu guter Letzt hat die Bucht Caló des Moro in den letzten Jahren für Schlagzeilen gesorgt, weil sich die Menschen dort in langen Schlangen anstellten, um Fotos zu machen und sie in den sozialen Netzwerken zu posten, weswegen der Ort auch den Spitznamen "Instagram-Bucht" trägt.

Magaluf und Arenal sind stigmatisiert

Die nächsten Orte, auf die die Einwohner verzichten, sind nicht immer Strände. Dazu gehören das Kap von Formentor, wo der Zugang im Sommer aufgrund von Verkehrsstaus geregelt werden musste, Palma als Stadt und Arenal, das in diesem Fall ein Strandort ist. Palma als Stadt hat in den letzten Jahren ein Bild der Sättigung in den zentralsten Straßen geboten, was vor allem mit der massiven Ankunft von Kreuzfahrtpassagieren zusammenhängt. Arenal wäre ein ähnlicher Fall wie Magaluf, da es in den Köpfen der Mallorquiner ein Bild von Exzessen und Kriminalität bleibt, während der Strand selbst nicht besonders attraktiv ist.

Derweil hat die balearische Landesregierung die Verabschiedung neuer Maßnahmen zur Eindämmung des Massentourismus verschoben. Vorausgegangen war ein Treffen mit Vertretern der Zivilgesellschaft, die seit Monaten am Inhalt eines sogenannten Nachhaltigkeitspaktes feilen. Vizepräsident Antoni Costa begründete den Rückzug mit "ambitionierteren" Regelungen als ursprünglich geplant, die man auf den Weg bringen wolle. Ein bereits ausgearbeiteter Gesetzentwurf soll jetzt nachgebessert werden.

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