Der Ballermann ist tot, es lebe der Beach Club! An der Playa de Palma geht es ab Mai ein Stückchen nobler zu: Vor dem Hotel Playa Golf eröffnet der erste Beach Club der Gegend, und zwar genau gegenüber dem berühmt-berüchtigten "Balneario 6", besser bekannt als der "Ballermann". "Xhaman" heißt die neue Oase, die mit mediterraner Gastronomie, Pool und Lounge-Atmosphäre einen Kontrapunkt zu den berüchtigten Strandkneipen setzen soll. "Wir wollen den Touristen umpolen", sagt Mika Ferrer, Geschäftsführer der Unternehmervereinigung Palma Beach bei einer kürzlichen Pressekonferenz.
Schicke Sonnenliegen statt klebriger Kneipen
Ferrer und seine Mitstreiter sehen in dem Projekt einen symbolischen Schritt in Richtung "bürgerlicheres und schickeres Modell". Das Xhaman entsteht auf dem Gelände des bestehenden Restaurants des Hotels Playa Golf und wird um einen Poolbereich erweitert. "Es ist ein Konzept, mit dem wir versuchen, die Touristen zu verändern und das Modell der Biergärten abzulösen", erklärt Pedro Marín, Präsident der Hotelvereinigung. Das Ziel: Ein eleganteres Publikum anlocken und die Playa de Palma auf lange Sicht aufwerten.
Neue Gesichter, neue Vision
Mit im Boot sind weitere Unternehmer, die das Konzept Palma Beach vorantreiben. So etwa Carlos Lucio mit seiner Marke Sommerland, die mehrere Lokale in der berüchtigten „Bierstraße“ betreibt. "Alles, was nicht in Richtung gehobenes Angebot geht, hat keine Zukunft", sagt Lucio. Er sieht sich als Vorreiter eines Trends, der die Playa de Palma vom Partyexzess befreien soll.
“Ich lebe hier und möchte, dass dieser Ort auch in 50 Jahren noch Bestand hat." Auch Montserrat Vallespir vom Lokal Amok unterstützt die Initiative. In der kommenden Saison wird zudem die Vergabe der Strandliegen-Konzessionen erneuert – eine weitere Chance für Gastronomen, ihr eigenes Konzept am Strand umzusetzen.
Teurer Spaß mit Sparzwang
Doch trotz aller Veränderungen bleibt die Frage: Wie viel sind die Touristen bereit, für den neuen Stil zu zahlen? "Mallorca ist teuer geworden", stellt Ferrer fest. Die Kosten für Menüs und Dienstleistungen steigen, während viele Urlauber mit knappen Budgets reisen. Man versuche daher, die Preise stabil zu halten, ohne an der Qualität zu sparen. "Wir haben zwei Optionen: Entweder die Preise steigen oder wir reduzieren die Quantität. An der Qualität zu sparen, ist keine Option."
Mehr Sicherheit, weniger Chaos
Neben der Neuausrichtung des Angebots bleibt ein weiteres Thema brisant: die Sicherheit. Die lokale Verwaltung setzt auf mehr Polizeipräsenz, Drohnenüberwachung und strengere Kontrollen von Freizeit- und Gastronomiebetrieben. "Wir hoffen, dass der neue Sicherheitsplan der Stadtverwaltung wirklich einen Unterschied macht", so Ferrer.