Ein Ferienflieger der Airline Condor musste seine geplante Landung am Münchner Flughafen am späten Montagabend abbrechen. Die Maschine war mit erheblicher Verspätung von Mallorca gestartet, doch aufgrund des Nachtflugverbots entzog der Tower dem Piloten in letzter Minute die zuvor erteilte Sondergenehmigung zur Landung. Diese war bis 0.30 Uhr gültig – der Jet näherte sich jedoch erst wenige Minuten nach Ablauf der Frist dem Flughafen.
Der Flug mit der Nummer DE1513 hatte 221 Passagiere an Bord. Nachdem die Landung in München verweigert wurde, musste die Maschine zum rund 400 Kilometer entfernten Flughafen Frankfurt-Hahn ausweichen. Dort landete sie in der Nacht. Im Anschluss wurden die Reisenden mit Bussen zum Frankfurter Flughafen gebracht und von dort aus weiter nach München geflogen.
"Für die dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns in aller Form bei unseren Fluggästen", teilte die seit Jahrzehnten eng mit Mallorca verbundene Airline mit.
Strenges Nachtflugverbot am Münchner Flughafen
Zwischen 0 und 5 Uhr herrscht am Flughafen München ein generelles Nachtflugverbot. In dieser sogenannten Kernzeit sind lediglich Nachtluftpostflüge sowie Vermessungsflüge der Deutschen Flugsicherung erlaubt. Ausnahmen gelten nur für Not- und Rettungseinsätze, sicherheitsbedingte Landungen oder Flüge, die das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr im öffentlichen Interesse genehmigt hat.
Der Flughafen Franz Josef Strauß liegt rund 40 Kilometer außerhalb der Stadtgrenze Münchens und ist über eine S-Bahn-Strecke mit der Innenstadt verbunden. Seit Jahren gibt es Proteste von Anwohnern gegen den geplanten Bau einer dritten Start- und Landebahn.