Folgen Sie uns F Y T I R

Lokal und lecker: So wollen die Allsun-Hotels ihre Hotelbüfetts für Gäste noch attraktiver gestalten

"Auf den Tellern soll sich Mallorca widerspiegeln", sagt der neue Food & Beverage-Direktor, den die Konzernmutter Alltours mit der Herausforderung beauftragt hat. MM sprach mit Miguel Millera

Die rund 400 Köche in den Allsun-Hotels wollen täglich mit Frischware zum Arbeiten versorgt sein | Foto: Foto: Alltours / Pierre Kaelin

| Mallorca |

Das Düsseldorfer Touristik-Unternehmen Alltours hat seit kurzem in seinen 21 firmeneigenen Allsun-Hotels auf Mallorca einen international erfahrenen Gastronomie-Experten mit an Bord: den Spanier Miguel Millera. Der 44-Jährige ist fortan verantwortlich für das Angebot an Speisen und Getränken. Und nicht nur dort: Auch auf Kreta und den Kanaren ist er in den Allsun-Hotels für diesen Bereich zuständig. Im MM-Interview spricht Millera über große Ziele, veganes Aioli und eine traditionelle, mallorquinische Küche, die durchaus auch leicht sein kann.

Mallorca Magazin: Als F&B-Direktor mit weltweiter Erfahrung stehen Sie für innovative Gastro-Konzepte. Womit werden Sie die Mallorca-Gäste in Zukunft überraschen?
Miguel Millera: Mein Ziel ist es, noch mehr Open-Air-Bereiche in den Hotel-Restaurants zu schaffen. Es sollen Orte sein, um nicht nur die Speisen unter freiem Himmel zu genießen. Sondern auch den Wein, den Moment, das entspannte Ambiente. Um auf diese Weise Erlebnisse zu schaffen, die unvergesslich sind. Diese Erlebnisse sollen zu den Gründen gehören, warum die Gäste ihren nächsten Urlaub wieder in einem unserer Hotels buchen.

MM: Was das Food-Konzept betrifft: Welcher neuen Devise werden die zirka 400 Köche in den Allsun-Hotels auf Mallorca von nun an folgen?
Millera: Ich möchte die kulinarische Identität der Hotelmarke schärfen. Das Gastronomieangebot muss frisch, saisonal, lokal und authentisch sein. Auf den Tellern unserer Gäste soll sich Mallorca widerspiegeln. Damit sie die Aromen der Insel schmecken.

Miguel Millera ist der neue Direktor für Food & Beverage der Allsun-Hotels. Eine Maxime des Managers: „Unsere Gäste sollen die Aromen der Insel schmecken!” Foto: Alltours

MM: Das Angebot an lokalen Lebensmitteln ist auf einer Insel naturgemäß begrenzt. Wie hoch war der Anteil regionaler Produkte im vergangenen Jahr in den Mallorca-Allsun-Hotels?
Millera: Alles, was wir an lokalen Produkten bekommen, nehmen wir auch. Das entspricht der Nachhaltigkeitsstrategie der Firma. Im vergangenen Jahr lag dieser Anteil bei 12 Prozent - und damit weit über den gesetzlichen Vorgaben der Balearen-Regierung. Ich möchte den Anteil der regionalen Erzeugnisse in diesem Jahr noch weiter steigern: auf 20 Prozent. Gerade im Bereich von Obst und Gemüse ist das möglich. Insbesondere, wenn man auf saisonale Produkte setzt. Erdbeeren gibt es eben nur in der Erdbeerzeit. Wir beziehen sie übrigens aus Manacor, superfrisch und ohne lange Transportwege.

MM: Obst und Gemüse sind nur ein Teil des Gastro-Angebotes. Wie sieht es mit anderen Lebensmitteln aus?
Millera: Allein die Vielfalt an Wurstwaren ist auf Mallorca groß. Es gibt ja so viel mehr, als nur die bekannte Sobrassada: nämlich Camaiot, Butifarrón, Longaniza … Auch das Angebot an Backwaren ist beachtlich: Ensaïmada, Rubiols, Bunyols, Cocarrois, Cocas de Patata und natürlich die Empanadas …

MM: Können Allsun-Gäste auch so typische, mallorquinische Gerichte kosten wie zum Beispiel ein Frit mallorquí?
Millera: Auf jeden Fall. Frit mallorquí, sopa mallorquina, lomo con col: All diese traditionellen Gerichte sind Teil des Speiseplans. Allerdings passen wir die mitunter doch sehr kalorienreichen Rezepte etwas an und bieten eine leichtere Version. Die Leute mögen es heute „light”.

MM: Kommen bei Ihnen Vegetarier auf ihre Kosten?
Millera: Absolut! Der Trend geht eindeutig hin zur fleischlosen Kost. Die Menschen essen gesundheitsbewusster. Ein vegetarisches und veganes Angebot ist daher für uns selbstverständlich. Es richtet sich an alle und ist längst nicht nur für die Veganer oder Vegetarier gedacht. Viele Menschen sind ohnehin Flexitarier.

MM: Das heißt, die pflanzenbasierte Kost wird nicht in irgendeine hintere Ecke des Büfetts verbannt?
Millera: Nein, sie ist selbstverständlicher Teil unseres täglichen Angebots. In unserem Gastronomie-Angebot spielen zum Beispiel pflanzliche Eiweiße eine große Rolle. Unsere Köche achten zudem auf eine maßvolle Verwendung von Zucker und bieten stets eine Auswahl an laktose- sowie glutenfreien Alternativen. So finden Sie bei uns zum Beispiel veganes Aioli. Ohnehin gilt es heute, Allergene in der Nahrung zu vermeiden. Dazu gehört es auch, auf Zusatzstoffe möglichst zu verzichten.

MM: Fordert das der Kunde?
Millera: Wir warten nicht darauf, dass Gäste ein bestimmtes Gastro-Angebot fordern. Wir verfolgen vielmehr sehr genau die aktuellen Food-Trends und passen unser Angebot frühzeitig entsprechend an. Bolognese ohne Fleisch, Béchamel ohne Milch - das schmeckt alles hervorragend! Übrigens, ohne dass der Originalgeschmack zu stark verändert ist. Da ist die Kreativität unserer Köche gefragt! Aber klar, wir hören darüber hinaus stets auch sehr genau auf die Rückmeldungen unserer Gäste.

MM: Und wenn es Fleisch gibt?
Millera: Dann ist es von guter Qualität.

MM: In einer Mittelmeer-Destination wie Mallorca sind auch Fisch und Meeresfrüchte stark gefragt …
Millera: Ohne Frage. Was wir in den Hotels anbieten, stammt allerdings zum größten Teil nicht aus regionalem Fang. Dazu ist die Menge zu begrenzt. Gleichwohl unterstützen wir die Bemühungen zum nachhaltigen Fischfang, um das Meer und die Arten zu schützen. Da gibt es viel zu tun. Wir haben eine Verantwortung dem Meer gegenüber. Heute und in Zukunft.

Allsun will den Anteil der lokalen Produkte in den Speisesälen weiter ausbauen: Foto: Alltours

MM: Als F&B-Direktor sind Sie nicht nur für Food, sondern auch für die Getränke zuständig. Was erwartet die Gäste an Neuem?
Millera: Ganz neu ist, dass ab 2026 unsere Gäste unseren eigenen Wein trinken können, den eine Bodega nahe Binissalem für uns keltert: in Rot, Rosé und Weiß. Und wir bieten hausgemachte Limonaden, aromatisiertes Wasser, vielfältige Säfte und köstliche Cocktails.

MM: Welche Drinks sind die Bestseller?
Millera: Klassiker wie Spritz, Mojito und Piña Colada. Dabei geben wir den Cocktails mitunter durchaus auch einen mallorquinischen Touch, indem wir die Piña Colada zum Beispiel mit so typischen Likören wie Palo oder Hierbas mixen.

MM: Welche Rolle spielen alkohol-freie Getränke?
Millera: Sie liegen in unseren All-inclusive-Hotels voll im Trend.

MM: Hat All inclusive eine Zukunft?
Millera: All inclusive hat dann eine Zukunft, wenn Qualität geboten wird. Davon bin ich überzeugt.

MM: Sprechen Sie Deutsch?
Millera: Ich beherrsche leider nur zwei Worte: Currywurst und Weißbier. Und wahrscheinlich spreche ich auch das noch schlecht aus (lacht).

MM: Welches ist Ihre Lieblingsspeise auf Mallorca?
Millera: Arroz brut. Das Gericht mag ich wirklich sehr!

Zur Person

Miguel Millera, gebürtig aus Huesca, lebt mit seiner Familie in Palmanyola auf Mallorca. Seit wenigen Wochen arbeitet der F&B-Direktor bei dem deutschen Touristikunternehmen Alltours. Millera ist in dieser Funktion nicht nur für die Allsun-Hotels auf Mallorca, sondern ebenso auf den Kanaren und Kreta zuständig. Er arbeitete jahrelang für Iberostar, zuletzt verantwortlich für Europa, den Nahen Osten und Afrika.

Über Alltours

Seit 50 Jahren steht alltours für qualitativ hochwertigen Urlaub zu günstigen Preisen. Mit 2,3 Millionen Gästen im Geschäftsjahr 2023/24 zählt das Unternehmen zu den größten Reiseveranstaltern. Bei der Markenbekanntheit erreicht alltours mit über 90 Prozent ebenfalls eine Spitzenposition. Zur Alltours Gruppe gehören neben den Veranstaltern Alltours und byebye die Alltours Reisecenter, die Incoming-Agentur Viajes Allsun und die Allsun Hotels. 2024 feierte Allsun sein 30-jähriges Bestehen. Heute umfasst die Hotelgruppe von Alltours insgesamt 31 Hotels - davon 21 auf Mallorca, sechs auf den Kanaren, drei in Griechenland und eins in der Türkei.

Zum Thema
Meistgelesen