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Bieterverfahren für Mallorca-Flieger Niki wird neu aufgerollt

Nach dem Grounding droht Mallorca-Flieger Niki nun das endgültige Aus. | Unternehmen

| Korneuburg |

Das niederösterreichische Landesgericht Korneuburg hat am Freitag ein Insolvenzverfahren für Mallorca-Flieger Niki eröffnet. Die Zuständigkeit für die Abwicklung der Pleite-Airline wandert damit faktisch in die benachbarte Alpenrepublik. Zuvor hatte bereits das Landgericht Berlin eine Insolvenz in Deutschland abgelehnt, auch wenn gegen diesen Beschluss noch eine Revision vor dem Bundesgerichtshof anhängig ist.

Die neu bestellte österreichische Konkursverwalterin Ulla Reisch hat nun die Wahl, den Kaufvertrag mit dem britisch-spanischen IAG-Konzern und dessen Billigflieger Vueling zu übernehmen oder auch einen anderen Käufer zu finden – etwa den Ex-Rennfahrer und Niki-Gründer Niki-Lauda.

Schlimmer noch: Der eigentlich schon abgeschlossene Bieterprozess soll jetzt tatsächlich neu gestartet werden. Wie ein Gerichtssprecher erklärte, bekommen damit alle unterlegenen Interessenten erneut eine Chance – neben Lauda also auch Tuifly und Thomas Cook/Condor und die PrivateAir von Thomas Limberger. Die Frist dafür läuft bis zum 19. Januar.

Sollten die Querelen anhalten, könnte der Notverkauf aber auch platzen, und eine komplette Zerschlagung von Niki ist denkbar. Die Flugzeuge stehen ohnehin schon seit Mitte Dezember am Boden, und jetzt gibt es auch Zweifel an der durch IAG versprochenen Übergangsfinanzierung. Von insgesamt 16,5 Millionen Euro wurden bisher erst drei Millionen Euro überwiesen. Der Kreditvertrag kann bei einem Wechsel des Insolvenzverwalters jederzeit gekündigt werden. Bis zum 28. Februar besteht auch das Recht, vollständig vom Kauf zurückzutreten. Vueling wolle die Lage "aufmerksam beobachten", hieß es am Freitag.

Laut dem vorläufigen Niki-Insolvenzverwalter Lucas F. Flöther widerspricht das aktuell ergangene österreichische Urteil der Europäischen Insolvenzordnung (EUInsVO). Die Niki Luftfahrt GmbH wolle nun die zur Verfügung stehenden rechtlichen Schritte prüfen, so der Verwalter. Im Vordergrund stehe allerdings, dass der bereits geschlossene Kaufvertrag für den Niki-Geschäftsbetrieb tatsächlich Rechtskraft erlangen und möglichst viele Arbeitsplätze gerettet werden könnten. Kompetenzfragen seien dabei "völlig nachrangig".

Die Marke "Niki" soll angeblich erhalten bleiben, wurde von einer Betriebsversammlung kolportiert. Falls der Verkauf an Vueling doch noch glattginge, würde möglicherweise bereits am 12. Februar der Ticketverkauf starten, der Erstflug ist für 26. März geplant. Der bisherige Firmenchef Oliver Lackmann hat derweil seinen Abgang angekündigt. Gerüchten zufolge wechselt er zu Tuifly.

aktualisiert um 16.30 Uhr

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