Die Luftverkehrsbranche bleibt in Deutschland am Boden. Das Passagieraufkommen an den Flughäfen liegt gegenüber dem Vorjahr bei nur noch knapp über zehn Prozent.
„Unsere Befürchtungen bewahrheiten sich", sagte Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV. "Die negative Entwicklung der Passagierzahlen nimmt dramatische Züge an. Alle Verkehrskennzahlen sind rückläufig. Das betrifft die Sitzplatzangebote, die Auslastung in den wenigen noch fliegenden Flugzeugen sowie die Luftverkehrsnachfrage und Buchungszahlen insgesamt.“
Die Flughäfen verlieren Beisels Angaben zufolge jeden Tag zehn Millionen Euro. Schon jetzt lassen sich die Verluste in 2020 und 2021 auf etwa 3 Milliarden Euro beziffern, nach einem Vorsteuergewinn von fast 800 Millionen Euro in 2019.
„Der Luftverkehrsgipfel vor einer Woche hat ein wichtiges Signal für die notleidenden Flughäfen gesetzt. Jetzt ist entschlossenes Handeln gefragt. Die Flughäfen sind auf nicht rückzahlbare Zuschüsse zur wirtschaftlichen Stabilisierung angewiesen. Nur so können irreparable Strukturbrüche verhindert werden. Besonders der Winter wird für die Branche zum erneuten Belastungstest. Um den Luftverkehr wieder zu beleben, brauchen wir verbesserte Teststrategien statt pauschale Quarantäneregelungen“, so Beisels Forderung.