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DRV sieht Reisewirtschaft "noch nicht über den Berg" – Mallorca mit Umsatzplus

Die Reisewirtschaft boomt nach Angaben des DRV wieder – aber noch nicht so wie vor der Pandemie. | M. A. Cañellas (Ultima Hora)

| Palma, Mallorca |

Die Deutschen sind nach dem Ende der Corona-Restriktionen in diesem Sommer und Herbst in Reiselaune – das war auch auf Mallorca zu spüren. "Noch ist die Hauptreisezeit für die Reisewirtschaft nicht zu Ende, aber es deutet sich schon jetzt an: Die in rund zwei Wochen zu Ende gehende Sommersaison wird das Umsatzniveau der Vor-Corona-Sommersaison 2019 wohl annähernd erreichen können." Das teilte der Deutsche Reiseverband (DRV) an diesem Mittwoch mit.

Die Umsätze für organisierte Reisen hätten zuletzt nur noch fünf Prozent unter denen des Sommers 2019 zum gleichen Zeitpunkt gelegen. Das ergaben Auswertungen von Travel Data and Analytics (TDA) für den Deutschen Reiseverband. Der noch nicht final ausgewertete Monat September zeige, dass noch sehr viele Buchungen kurzfristig für Abreisen im September und vor allem auch für die Herbstferien im Oktober eingegangen seien.

"Das zeigt ganz eindrucksvoll, dass die Deutschen nach der langen Zeit der Entbehrungen während der Pandemie wieder verreisen wollten und diesen Wunsch auch umsetzten – allerdings vielfach sehr kurzfristig", sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. Für den gesamten Sommer zeige sich, dass die Deutschen mehr für ihren Urlaub ausgegeben haben – viele Menschen waren während der Pandemie nicht verreist und hätten sich jetzt "etwas gegönnt." Die Ausgaben pro Person und Nacht seien im Durchschnitt um 15 Prozent angestiegen. Besonders beliebt seien in diesem Sommer Pauschalreisen ans Mittelmeer gewesen.

Norbert Fiebig, Präsident des DRV. Foto: Christian Wyrwa

Die stärksten Umsatzsprünge verzeichnet das östliche Mittelmeer mit der Türke (plus 33 Prozent) und Griechenland (plus 22 Prozent). Aber auch Ägypten hat mit plus acht Prozent das Umsatzniveau des Sommers 2019 übertroffen. Ein leichtes Minus von vier Prozent verbucht die gesamte Region westliches Mittelmeer, Einzige Ausnahme: Die Balearen mit Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera sowie die Kanarischen Inseln, die gleichermaßen ein Umsatzplus von knapp drei Prozent erreichen konnten.

Für die jetzt im Oktober angelaufene Herbstferienzeit, die für die Reisewirtschaft noch zur Sommersaison zählt, zeige sich weiter eine anhaltend hohe Reisenachfrage. Auch der Trend zur Kurzfristbuchung bleibt nach Angaben des DRV bestehen. Im August und den beiden ersten Septemberwochen entfiel beispielsweise die Hälfte des erzielten Umsatzes auf Reisen in den Herbstwochen. Besonders beliebte Reiseziele sind dabei Spanien an erster Stelle mit den Kanaren und den Balearen, gefolgt von der Türkei und Griechenland sowie Ägypten.

"Die deutlich angezogene Nachfrage in den vergangenen Monaten zeigt, dass die Reisewirtschaft auf Erholungskurs, aber noch längst nicht über den Berg ist", resümiert DRV-Präsident Norbert Fiebig. Denn die vorläufige Bilanz für das gesamte Touristikjahr 2021/22 falle trotz des vergleichsweise guten Sommers noch nicht so erfreulich aus. "Mit allen Buchungen bis einschließlich Ende August ergibt sich aktuell noch ein Umsatzminus von 14 Prozent gegenüber dem Gesamtjahr 2018/19. Grund hierfür ist insbesondere der schlechte Winter 2021/22, der aufgrund zahlreicher noch bestehender Corona-Reisehindernisse final mit einem Umsatzminus von 34 Prozent abgeschlossen hatte", heißt es vom DRV.

Im Frühjahr allerdings habe eine beeindruckende Aufholjagd begonnen. Lag das Umsatzminus Ende März noch bei über 30 Prozent, schmolz dieser Rückstand von Monat zu Monat. Mit den in der kumulierten Bilanz aktuell noch nicht berücksichtigten Umsätzen aus September und Oktober könnte sich das Minus für das gesamte Touristikjahr noch verbessern.

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