Der Immobilienboom auf den Balearen, insbesondere im hochpreisigen Segment, hat der balearischen Landesregierung im vergangenen Jahr Rekordsteuereinnahmen beschert. Rund 812,28 Millionen Euro spülte die Grunderwerbssteuer in die Steuerkassen der Region, was einer Steigerung von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Der Anstieg fällt umso bedeutender aus, wenn man die Gesamtsteuereinnahmen der Balearen von 2020 betrachtet, die bei etwas mehr als 845 Millionen Euro lagen. Will heißen: Im vergangenen Jahr nahm die Landesregierung allein mit der Grunderwerbssteuer, die beim Kauf beziehungsweise Verkauf von Immobilien anfallen, so viel ein wie vor zwei Jahren mit allen Abgaben zusammen.
Das Gesamtsteuereinkommen des vergangenen Jahres, ohne Berücksichtigung der Mehrwert- und der Einkommenssteuer, betrug mehr als 1,4 Milliarden Euro, wovon wie oben bereits erwähnt, mehr als die Hälfte durch die Grunderwerbssteuer entstanden ist.
Experten gehen davon aus, dass der anhaltende Zinsanstieg im Euro-Raum in diesem Jahr zu einem Rückgang der Immobilienverkäufe auf den Balearen um bis zu 30 Prozent führen könnte. Auf der anderen Seite ist damit zu rechnen, dass die Preise für Wohnimmobilien weiter steigen. Das würde den zahlenmäßigen Rückgang an Verkäufen hinsichtlich der daraus resultierenden Steuereinnahmen kompensieren. Das Landesfinanzministerium rechnet nach vorsichtigen Prognosen mit knapp 800 Millionen Euro an Einnahmen aus der Grunderwerbssteuer, zumal in diesem Jahr die vom Balearen-Parlament verabschiedete Steuererhöhung für Luxus-Immobilien greift.