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So funktioniert die Bürgerkarte

Kompakt und praktisch: Mit der "Tarjeta Ciudadana" können Bürger aus Palma de Mallorca und Umgebung unkomplizierter und günstiger den öffentlichen Nahverkehr nutzen. | Foto: Ultima Hora

| Palma de Mallorca |

Sie hat das Format einer Scheckkarte, einen eingebauten Guthabenchip und soll Palmas Einwohnern das Leben in der Stadt vereinfachen - durch bargeldlose Zahlungen in Bus und Bahn und kleine Vergünstigungen. Etwa 80 Prozent der über 18-jährigen Palmesaner besitzen die "Tarjeta Ciudadana". Und auch ausländische Einwohner haben ein Anrecht auf die Bürgerkarte.

"Man muss in Palma oder einer der kooperierenden Gemeinden einen Wohnsitz haben", erklärt Irene Lopez von der Pressestelle der Stadt Palma. Um diesen Status zu erlangen reiche es, beim Bürgeramt den Personalausweis und einen Mietvertrag beziehungsweise Eigentumsvertrag einer Immobilie in Palma vorzuweisen. Auch wer seinen Erstwohnsitz im Ausland hat und sich bisher nicht dem bürokratischen Aufwand einer offiziellen "Residencia"-Bescheinigung stellen wollte, kann also in Palma gemeldet sein und hat somit Anrecht auf die Bürgerkarte. In Palma, oder in einer der mehr als 30 Inselgemeinden, die sich ebenfalls an der Vorteilskarte beteiligen (Liste auf www.palmademallorca.es).

In Palmas Bürgerbüros, am Schalter der EMT (Calle Josep Anselm Clavé 5) oder online kann die Tarjeta Ciudadana beantragt werden. "Die erste Ausgabe der Karte kostet nichts und auch sie zu erneuern ist gratis. Erst bei wiederholten Änderungen wird eine Gebühr von 6,39 Euro fällig", so Lopez. Erneuerungen seien dann notwendig, wenn sich etwas am Status des Karteninhabers ändert, sprich: wenn er oder sie volljährig wird, in eine angrenzende Gemeinde zieht, seinen Studentenstatus verliert oder älter als 70 Jahre alt wird. Denn all diese Faktoren machen sich in den Vorzügen der Bürgerkarte bemerkbar. "Minderjährige, Studenten und Menschen über 70 zahlen im öffentlichen Nahverkehr im gesamten Einzugsgebiet der EMT-Verkehrsbetriebe nur 30 Cent pro Fahrt, wenn sie dies mit ihrer Karte vorweisen können." Alle anderen Palmesaner mit Karte zahlen 80 Cent, Bewohner der kooperierenden Gemeinden 1,15 Euro.

"Durch die Tarjeta soll vor allem lästige Kleingeldsuche im Bus vermieden werden", so Lopez. Der Bezahlvorgang werde so deutlich vereinfacht. Tatsächlich ist das System praktisch: Wer Guthaben auf seine Karte geladen hat, kann diese beim Einsteigen in den Bus an spezielle Magnetfelder halten und der entsprechende Betrag wird automatisch abgebucht.

Auflademöglichkeiten gibt es in Palma so gut wie an jeder Ecke: Rund 200 Schreibwarenläden, Tabakgeschäfte, Kioske und Bars bieten den Service an.

Weiteres Einsatzfeld: Der öffentliche Fahrradverleih "BiciPalma". Auch hier bekommen Besitzer der Bürgerkarte Rabatte und können ohne sich zu registrieren losradeln.

DER PALMA-PASS

- Als touristisches Pendant zur Bürgerkarte hat Palmas Rathaus 2014 den "Palma Pass" eingeführt. Die Rabattkarte für Inselbesucher bietet freien Eintritt zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten sowie Vergünstigungen in diversen Geschäften und Gastronomiebetrieben.

- Der "Palma Pass" gilt für die Zeitspannen 48 sowie 72 und 120 Stunden (zum Preis von 34 beziehungsweise 41 oder 54 Euro)

- Zu kaufen ist die Rabattkarte in allen Touristeninformationsbüros der Stadt sowie zahlreichen Geschäften.

- In der Vergangenheit kam oft Kritik an die Karte auf, da es kaum möglich sei, so viele Rabatte in Anspruch zu nehmen, als dass sich der Kaufpreis auszahle. Stadtsprecherin Lopez hält dagegen: "Die Karte wird in Anspruch genommen."

(aus MM 50/2015)

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