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Höhlen, Höfe, Töpfereien - Ein Ausflug in die ländliche Inselmitte

Drei geschützte Weiler auf der Gemarkung von Santa Eugènia

Foto: Patricia Lozano

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Ses Coves, Ses Alqueries und Ses Olleries - die drei Weiler auf der Gemarkung von Santa Eugènia sind einen Ausflug aufs Land wert. Der Inselrat hat sie zu Kulturgütern erklärt und will damit den dörflich-ländlichen Charakter der Gemeinde bewahren

Schon Santa Eugènia ist ein Dorf auf Mallorca, das zumeist nur Inselkennern bekannt ist. Es liegt abseits der wichtigen Verkehrsadern auf den Ausläufern eines Bergrückens und überblickt die Zentralebene im Inselinnern, die sogenannte Es Pla. Was noch weniger Inselkennern bekannt sein dürfte, ist, dass das Dorf Santa Eugènia über drei einsame Weiler verfügt, die sich in der Landschaft regelrecht zu verstecken scheinen. Es sind dies die drei Ortschaften Ses Coves („die Höhlen"), Ses Alqueries („die Bauernhöfe") und Ses Olleries („die Töpfereien"). Der Inselrat hat die drei Weiler zu Kulturgütern erklärt, indem er ihnen den Status eines sogenannten „Bién de Interés Cultural (BIC)" zugesprochen hat. Die Kommission der Behörde für historische Kulturgüter möchte dadurch den dörflich-ländlichen Charakter der drei winzigen Ortschaften bewahren.

Ses Coves, etwa zwei Kilometer östlich von Santa Eugènia, liegt abseits in einem Bergtal. Die schmale Landstraße spaltet sich in diverse Wege auf, die alle als Sackgasse enden. Doch die jahrhundertealten Bauernhäuser aus Stein sind alles andere als verfallen. Hochpreisige Limousinen und Geländewagen in den Vorgärten weisen darauf hin, dass hier kaufkräftige Bewohner leben, die täglich zur Arbeit auswärts pendeln. Pools und gepflegte Gärten runden das Bild ab. Das ehemalige Bauerndorf ist längst zu einem Hort geworden für diejenigen, die Ruhe und Abgeschiedenheit ebenso zu schätzen wissen wie Wohnkomfort und Stil. Wer dort zufällig vorbeikommt, wird scharf beobachtet. An jedem Tor wacht mindestens ein Hund. Der Name des Ortes rührt von einigen Höhlen her, in denen früher sogar Wein gekeltert wurde. Eine alte Kelter erinnert daran.

Ses Olleries liegt etwa zwei Kilometer südlich von Santa Eugènia. In einer Felsgrotte oberhalb des Weilers bildeten Gläubige das Heiligtum von Lourdes nach. Ein stiller Ausflugsplatz mit Weitblick über die Ebene. Ses Olleries verdankt seinen Namen dem Töpferhandwerk, das dort um 1784 mit zehn Betrieben seinen Höhepunkt erlebte, bevor das Tonvorkommen erschöpft war und die Handwerker sich daraufhin in Pòrtol niederließen. Werden in Ses Olleries neue Häuser gebaut, müssen sie sich traditionell in das Ortsbild einfügen. Darüber gab es einst heftigen Streit. Heute sind die Neubauten in Naturstein verkleidet, so wie die alten Bauernhäuser.

Ses Alqueries, einen Kilometer nördlich von Santa Eugènia, wartet, wenn man sich nähert, mit zwei imposanten Windmühltürmen auf. Auch in diesem Ort sind die Häuser gepflegt, die Gärten verschlossen, die Hunde bereit zum Anschlagen. „Den Status des Kulturgutes finde ich gut", sagt ein deutscher Resident, der seit Jahren in Ses Alqueries lebt, „aber er kommt zu spät." In den vergangenen Jahren sei viel Neues gebaut worden, das nicht dorthin passe. Das Ortsbild habe sich negativ verändert. „Es ist längst nicht mehr so dörflich, wie es einmal war."

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