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Banyalbufar

Auf den Terrassen Trauben statt Tomaten

bar bellavista pueblo de banyalbufar

Banyalbufar

Wer es eilig hat, nach Banyalbufar zu kommen und ordentlich aufs Gas drückt, sollte für seine Mitfahrer die Spucktüten nicht vergessen. Denn es führt nur eine kurvige Bergstraße in das Dorf an der Tramuntana-Küste, und sowohl von Süden über Andratx als auch von Norden über Esporles oder Valldemossa öffnen sich mitunter gähnende Abgründe am Straßenrand. Wer wird schon Angst haben vor einem Sturz die Steilklippen hinab in Hunderte Meter Tiefe, wenn sich von der Höhe her traumhafte Ausblicke auf dasMeer öffnen.

Im Vergleich zu der wildromantischen Bergwelt bildet das Dorf einen nahzeu lieblichen Kontrast. Die vielen stufenartigen Terrassen verwandeln die waldige Wildnis in eine sanfte Kulturlandschaft. Die Mallorquiner sind stolz auf ihre archaischen Trockensteinmauern, die den guten Mutterboden vor dem Fortgespültwerden insMeer zurückhalten. Dass ein Arabist ernsthaft behauptete, diese Mauern seien zur Maurenzeit von Handwerkern aus dem Jemen errichtet worden - das kann doch nur ein orientalischesMärchen sein ..?!

Im Mittelalter war Banyalbufar (Arabisch: der Weingarten am Meer) berühmt für seine Malvasier-Weine. Dann kam die Reblaus und die Dörfler sattelten um auf Tomaten. Diese waren, zu Zöpfen aufgefädelt, den ganzen Winter über haltbar. Damit erzielte der Ort in den 1920er Jahren das höchste Pro-Kopf-Einkommen der Insel.Dann kamen Krieg und Landflucht. 1995 bauten wenige Unentwegte wieder Malvasier an. Sie wurden erst verlacht, dann nachgemacht. Heute liefert der Ort wieder beste Weine, die sich zu probieren lohnen. Aber Vorsicht beim Einparken: Die Ortsdurchfahrt ist ein Nadelöhr, und dann kommen wieder Kurven, Kurven, Kurven

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