Im Februar 2012 verschwand die gesamte Insel unter einer weißen Schneedecke. Sogar in Palma fielen 30 Zentimeter Neuschnee. Seit 1956 hatte es nicht mehr so viel auf Mallorca geschneit. Das Mallorca Magazin widmete dem Jahrhundert-Winter gleich fünf Seiten und das Titelbild.
Für viele war der Schneezauber ein sehenswertes Naturschauspiel. Für andere verkomplizierte sich der Weg zur Arbeit jedoch erheblich: Bis zu 17 Landstraßen mussten gesperrt werden, etliche Unfälle und liegengebliebene Autos blockierten die Fahrbahnen.
Bei Bunyola blieben sechs Menschen in drei Wagen im Schnee stecken und mussten von den Rettungskräften geborgen werden. Die Geretteten waren zuvor entgegen allen Warnungen den Aufstieg zur Serra de Alfàbia hochgefahren.
Eine Kältewelle erfasste die Mittelmeerinsel – statt der gewohnten milden Wintertemperaturen von über 10 Grad fielen die Werte im Flachland unter den Gefrierpunkt, auf den Berggipfeln sogar auf minus 12 Grad Celsius.
Selbst an den Stränden gingen weiße Flocken nieder, auch der Sand an der Playa de Palma war von einer dünnen Schneedecke bedeckt. Sobald man ins Landesinnere fuhr, stieg auch die Höhe der Schneeschicht, auf dem Golfplatz in Son Vida lag der Schnee ganze 15 Zentimeter hoch.
„Schnee auf den Fischernetzen, Schnee auf den Yachten, ja selbst Schnee auf den Palmen” – mit dieser Beschreibung berichteten die Hauptnachrichten im spanischen TV-Sender tve von der „historischen” Kältewelle auf Mallorca. „Ein Tag zum Erinnern” – befand auch der damalige balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá.