Einer der großen Wünsche auf Mallorca ist seit Jahren, dass die Insel in ihrer Außenwirkung nicht immer nur auf Sonne, Strand und Meer reduziert wird. Wenn es aber darum geht, neue Angebote zu schaffen, dann läuft es oft nicht rund. Das ist auch beim Golfsport so.
Ohne Zweifel ist Mallorca eine Golf-Insel. 24 Anlagen auf so engem Raum brauchen den Vergleich von der Menge her nicht zu scheuen. Weitere Plätze hält in der mallorquinischen Golf-Szene kaum jemand für nötig. Stattdessen sollte auf den bestehenden Anlagen der Service verbessert werden, ist immer wieder zu hören.
Golf trägt zur Entzerrung der touristischen Saison bei. Natürlich nicht in jedem Monat. Golfer kommen aber auch dann, wenn man nicht im Meer schwimmen kann. Nur: Das Potenzial, das sich in diesem Bereich verbirgt, wird nicht richtig ausgenutzt. Die Klage ist nicht neu, geändert hat sich in Sachen Verkauf der Golf-Insel Mallorca aber nichts. „Vom Tourismusministerium kommt keine Unterstützung. Naja, die haben kein Geld. Aber die haben das ja auch schon richtig schlecht gemacht, als sie noch welches hatten“, klagt ein Golf-Manager. Tatsächlich fehlen offenbar Ideen und Kreativität.
Andere Destinationen schalten Anzeigenkampagnen. Auf manchen Flughäfen weiß man sofort, dass man in einer Golf-Region ist. Auch Turnierserien zu sponsern, ist durchaus ein Mittel, sich im Bewusstsein der Golfer zu verankern. Es gibt zudem seit Langem die Idee, die Golfmesse „International Golf Travel Market“, die an wechselnden Orten stattfindet, nach Mallorca zu holen. Die Messe ist ein Treffpunkt der Golfwelt. Ideal, um sich zu präsentieren. Valencia, Belek, die Algarve, die Costa Daurada und in diesem Jahr die Region am Comer See in Italien haben das in jüngster Zeit getan.
Jedoch: Sollte sich in der Politik mal etwas ändern, reicht das noch nicht. Auch die Anlagen müssen lernen, Mallorca als eine gemeinsame Sache zu begreifen, die man nur durch Zusammenarbeit voranbringen kann. Solange jeder nur den eigenen kurzfristigen Erfolg beim Greenfee-Verkauf sieht, wird das nichts. Und die Konkurrenz freut sich.