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Mallorca verliert sich beim Thema "grüne Energie" im klein-klein

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Joan Groizard, der Generaldirektor für Energie und Klimawandel der Balearen-Regierung, hat nicht Unrecht, wenn er sagt, wir sollten die Touristen nicht unterschätzen. Was haben wir Journalisten nicht für Proteststürme erwartet, damals im Juli, als die Urlaubersteuer "Ecotasa" eingeführt wurde. Mit den schlimmsten Leserkommentaren hatten wir gerechnet, aber nichts davon hat sich bewahrheitet. Vielmehr lautete der Tenor bei einem Großteil der Urlauber: "Wenn das Geld wirklich für Nachhaltigkeitsprojekte eingesetzt wird, bezahle ich gerne." Ähnlich würde es sich bestimmt auch mit Vorhaben verhalten, die der Gewinnung von "grünem Strom" dienen. Natürlich ist die Bucht von Palma schöner ohne Windräder am Horizont und das Tramuntana-Gebirge romantischer, wenn man nicht auf Solarzellen blickt. Aber was wäre das doch für eine Werbung für die Insel, was für ein Trumpf, mit dem sie wuchern könnte! "Mallorca, das nachhaltige Reiseziel." Die meisten Urlauber, allen voran uns umweltbewusste Deutsche, würden Windräder und Solarparks sicher nicht stören. Genauso wenig, wie sie uns an der Nordsee oder im Schwarzwald missfallen. Das Problem auf Mallorca: die Bürokratie! Die eine Institution spricht sich für ein Projekt aus, die andere dagegen. Ob und wenn ja, wann am Ende Vorhaben genehmigt werden, steht oft lange in den Sternen. Die Folge? Durch mangelnde Planbarkeit und Rechtsunsicherheit werden Investoren verunsichert, am Ende vielleicht sogar vergrault. Und die kleinen Privatleute, die mit Fotovoltaik-Anlagen auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, die werden mit einer Sonnensteuer "bestraft". Was der Politik hier eindeutig fehlt, ist ein grundsätzliches, tiefes Bewusstsein für Umweltthemen sowie die Erkenntnis, dass man einen Tod sterben muss, wenn man ein gewichtigeres Ziel erreichen will. Das erfordert Mut, aber man könnte in mehreren kleinen Pilotprojekten ausprobieren, ob und wie es funktioniert. An den Urlaubern wird es sicher nicht scheitern. Der Schwarzwald zählte in diesem Jahr übrigens so viele Touristen wie nie zuvor. Autor: Patrick Czelinski

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