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Ist die private Ferienvermietung wirklich an allem schuld?

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Es war einmal ... eine Urlaubsinsel, die ihr touristisches Angebot genau unter Kontrolle hatte. Denn die Tourismuspolitik wurde von Hoteliers für Hoteliers gemacht. Und so gab es Hotels - und sonst nichts. Keine Ferienhäuser, kein Bed & Breakfast, keine Campingplätze. Nada. Heute ist die Ferienwelt deutlich komplizierter. Ob legal, halblegal oder illegal, privat vermietet wird auf Mallorca schon länger. Aber außer Kontrolle geriet dieser Markt erst durch Airbnb & Co.. Und das Angebot schafft weitere Nachfrage - der Ferienwohnungsmarkt boomt. Jetzt kommt die Gegenbewegung, von linken Parteien, Nachbarschaftsvereinen, Gewerkschaften - und von Hoteliers sowieso. Die Ferienvermietung speziell in Palma, so heißt es, ist schuld an der Wohnungsnot, an der Gentrifizierung historischer Viertel, an der Massifizierung. Außerdem sei sie in den Händen von Geschäftemachern. Und wenn wir schon dabei sind, verteufeln wir auch gleich noch die Stadthotels. Viele Vorwürfe würden bei einer objektiven Prüfung relativiert. Der Mangel an Mietwohnungen ist auch dem Tourismusboom und dem massiven Zuzug von neuen Arbeitskräften geschuldet - und der Tatsache, dass der Mietmarkt über Jahrzehnte politisch völlig vernachlässigt wurde. Hierzulande hat man stets gekauft. Nur sind die Löhne inzwischen auf einem derart niedrigen Level, dass sich das weniger Familien leisten können. Auch sie drängen zur Miete. Und zum Vorwurf, Palma werde zu einem "Freizeitpark" für Ausländer: Haben diese Leute schon vergessen, wie es vor nicht allzu langer Zeit in Palma ausgesehen hat? Palma war eine leblose Stadt, die Einheimischen wollten gar nicht in den alten Barrios leben, weil heruntergekommen. Die sind erst durch die Sanierungen, häufig finanziert von Ausländern, wieder attraktiv geworden. Auch die meisten Boutiquehotels entstehen aus Ruinen. Der Balearen-Regierung ist bei der Regulierung der Ferienwohnungen zwar kein großer Wurf gelungen. Gleichwohl war der Gesetzentwurf überfällig. Unerträglich ist allerdings das ständige Gemeckere einiger Gesellschaftsgruppen über den Tourismus. Autor: Bernd Jogalla

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