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Verbot der Ferienvermietung wird Wohnungsnot nicht beenden

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Es war zu erwarten: Das Linksbündnis in Palma wird das Verbot der privaten Ferienvermietung in Mehrfamilienhäusern aufrechterhalten. Die harte Gangart von PSOE & Co. wird weitreichende Konsequenzen haben, und zwar nicht nur in der gewünschten Form. Obwohl noch nie erlaubt, hat sich diese Urlaubsform gerade in Palma fest etabliert, ist zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Standbein geworden. Nicht nur für die Vermieter – ihre Gäste sind in Geschäften und Restaurants gerne gesehen.

Richtig ist, dass der Markt reguliert werden muss. Eine überbordende touristische Nutzung von Wohnungen kann nicht nur negative Auswirkungen auf den lokalen Wohnungsmarkt haben, sondern auch auf das Zusammenleben in der Stadt.

Aber hier wird nicht reguliert, es wird (wieder einmal) nur verboten. Hauptargument: Die Einheimischen müssen bei der Wohnungssuche Vorrang haben. Seit Monaten wird den Betroffenen suggeriert, dass die Ferienvermietung die Hauptschuld an der Wohnungsnot trägt. Dabei darf das ernsthaft bezweifelt werden. Einige andere Gründe gefällig? Bitte schön:

Mallorca erlebt einen Boom, zieht Massen von Arbeitskräften an – die Wohnungen suchen. Die Politik hat im Zuge der Krise eine aktive und soziale Wohnungspolitik eingestellt – es gibt einen eklatanten Mangel an Sozialwohnungen (und an Ideen, daran etwas zu ändern). Der Wandel im familiären Gefüge und die Krise haben es mit sich gebracht, dass junge Paare erst nach Mietwohnungen suchen, bevor sie sich an das Abenteuer Eigentum heranmachen.

Vor allem jedoch: Es gibt auf Mallorca keine Mietkultur, dafür jede Menge Auseinandersetzungen zwischen Mietern und Vermietern. Solange sich daran nichts ändert, werden viele Eigentümer auch künftig ihre Wohnungen lieber leer stehen lassen als sie dauerzuvermieten.

Es gäbe für die Politik also mehr zu tun, als in das Klagelied über den „bösen” Tourismus einzustimmen. Aber bei der eigenen Klientel kommt das Verbot sicherlich gut an – im nächsten Jahr sind Wahlen.

Offen bleibt die Frage, ob das Verbot überhaupt durchzusetzen ist. Der Schwarzmarkt mit Ferienwohnungen wird blühen.

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