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Generelle Alkoholverbote wären ungerecht

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Es ist radikal, was Sicherheits- und Suchtexperten jüngst auf einer Fach-Konferenz in Anwesenheit der sicherlich hoch erfreuten sozialistischen Balearen-Ministerpräsidentin Francina Armengol forderten: Angesichts der bekanntermaßen zahllosen Sauftouristen auf der Insel sollte man den Alkohol auf Flughäfen oder in Flugzeugen generell verbieten. Anwohner an der berüchtigten Playa de Palma äußerten wenig später, dass einige Straßen dort bitte alkoholfrei gehalten werden müssten.

Fluggesellschaften wie Eurowings sehen das Ganze dagegen geschmeidiger: Man habe es bisher immer hingekriegt, an- oder betrunkene Passagiere im Zaum zu halten, so ein Sprecher. Man rede und habe Erfolg. Ein generelles Verbot sei deswegen nicht sinnvoll, schließlich wolle man den Fluggästen das Urlaubsvergnügen nicht verhageln.

Wie wahr! Die Lösung liegt wohl zwischen alledem: Dass die Polizei in einigen Ballermann-Straßen dafür sorgen soll, dass die üblicherweise dort absteigenden Youngster nicht zu viel trinken, ist nachvollziehbar. Schließlich gibt es dort jede Menge total normale Menschen, die einfach nur in Ruhe leben möchten. Es würde sich lohnen, dort durchzugreifen: Denn Deutschen von oben herab den Knüppel nur leicht in den Nacken zu rammen, hat in der Geschichte, wie man weiß, immer gefruchtet. Das unterscheidet die Ballermann-Gäste von den bekanntlich ausrastungsfreudigeren und nicht so autoritätsfixierten Briten.

Bei Flughäfen und Flugzeugen sieht die Sache anders aus: Die meisten Menschen, die sich dort aufhalten, sind keine Rülpser und Randalierer. Wenn diese Leute zwei oder drei Gläser Wein trinken, führt das in der Regel nicht zu Unruhe oder gar Schlägereien. Wegen einer saufenden lauten Minderheit, wie in Palma unlängst geschehen, laut nach Verboten zu blöken, ist angesichts dessen einfach nur autoritär – oder besser gesagt, so tourismuskritisch wie die derzeitige Balearen-Regierung halt ist, der die Teilnehmer der Expertenkonferenz offenbar gefügig nach dem Munde redeten.

Autor: Ingo Thor

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