Das zweite Abokonzert der Temporada 2024/25 am kommenden Donnerstag im Auditorium steht im Zeichen impressionistischer Klangfarbenpracht der beiden spanischen Komponisten Isaac Albéniz und Joaquín Turina mit ihren atmosphärischen Kompositionen „Iberia« und „Danzas fantatsticas«. Zu Beginn spielt der Stargeiger Gidon Kremer das Violinkonzert des russischen Meisters der Moderne Victor Kissine, das eigens für ihn geschrieben wurde und das er weltweit bekanntgemacht hat. Dirigent des Abends ist Pablo Mielgo. Vom Wirken und Schaffen Kremers können Sie sich in diesem kurzen Rundfunkbeitrag zu seinem 70.Geburtstag ein Bild machen.
Das Violinkonzert "Barcarola" von Victor Kissine ist ein Werk, das durch seine lyrische Schönheit – im Rahmen der Ästhetik der Moderne, versteht sich - und technische Anforderungen beeindruckt. Es wurde 2007 für den Geiger Gidon Kremer und die Kremerata Baltica geschrieben und zeichnet sich durch seine melodische und emotionale Tiefe aus. Das Konzert ist in einem einzigen, durchgehenden Satz komponiert und dauert etwa 25 Minuten. Es beginnt mit einem sanften, fließenden Thema, das an die Bewegung einer Gondel erinnert. Im Verlauf des Stücks wechselt Kissine zwischen ruhigen, lyrischen Passagen und energischen, virtuosen Abschnitten, die die technische Meisterleistung des Solisten herausfordern.
Isaac Albéniz, ein Mann mit einem abenteuerlichen und nuancenreichen Leben, über das Sie im Podcast „Meisterstücke« auf eine amüsante Art in rund zwölf Minuten eine ganze Menge erfahren können, schrieb seine „Images« ursprünglich für Klavier. Das Werk umfasst vier Hefte, von denen im Konzert die Stücke des ersten erklingen werden. Die Musik nimmt Sie mit auf eine exotische Reise durch Andalusien. Das erste Stück, Evocación, beginnt wie ein sanfter Windhauch, der über die endlosen Felder Andalusiens streicht. Geigen flüstern zarte Erinnerungen, während die Holzbläser die Seele in nostalgische Träume wiegen. Die sanften Melodien der Flöten und Klarinetten wecken Bilder vergangener Tage, eine Sehnsucht nach fernen Ufern. - Mit einem lebhaften Schwung erwacht El Puerto, die pulsierende Hafenstadt, zum Leben. Blechbläser und Streicher tanzen in einem fröhlichen Dialog, die Rhythmen treiben wie die Wellen gegen die Kais. Trommeln und Kastagnetten rufen zum Fest, das Leben und die Freude schwingen in jedem Takt mit. - In feierlicher Pracht erhebt sich Fête-Dieu à Séville, ein festlicher Marsch, der die heiligen Hallen der Kathedralen erfüllt. Glockenspiele und feierliche Trompeten künden von der Prozession, die durch die geschmückten Straßen zieht. Die tiefen Klänge der Kontrabässe und Celli tragen die Andacht, während die hohen Streicher die Lichter und die Spiritualität des Festes reflektieren. Ein Moment der Erhabenheit. -
In den "Danzas Fantásticas" von Joaquín Turina erwacht eine Welt voller Farben und Rhythmen, eine musikalische Reise durch das Herz Spaniens. - Mit feuriger Leidenschaft beginnt Exaltación, der erste Tanz. Die Musik erhebt sich in einem leidenschaftlichen Wirbel, wie der berauschende Tanz eines Flamenco-Feuers. Jeder Takt pulsiert mit der Energie des Lebens und der Freude, ein Fest der Seele. - Ensueño, der zweite Tanz, entführt uns in eine traumhafte, mystische Welt. Die Musik fließt wie ein stiller Fluss durch eine nächtliche Landschaft, voller Geheimnisse und leiser Schönheit. - Der letzte Tanz, Orgía, entfesselt eine wilde, ungestüme Freude. Die Musik explodiert in einem farbenfrohen Kaleidoskop aus Rhythmen und Melodien. Die Trommeln rufen zum Fest, die Bläser spielen einen wilden, ekstatischen Reigen. – Karten gibt’s wie immer online hier und an der Abendkasse.