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Das Wunder von Manacor

Einem Weidenbaum in der ostmallorquinischen Stadt werden Heilkräfte nachgesagt

Wartende Eltern mit ihren Kindern.

| Manacor |

Auch in diesem Jahr haben sich in den frühen Morgenstunden des Johannistages Eltern mit ihren Kleinkindern aus allen Teilen der Insel nach Manacor begeben. Dort steht ein Weidenbaum, dem magische Heilkräfte nachgesagt werden.

Das Wunder von Manacor gehört seit einigen Jahrzehnten zum Volksglauben auf Mallorca. Die Weide, die auf einem Grundstück am Rande der Stadt steht, soll Kleinkinder, die unter einem Nabelbruch leiden, heilen können.

Seine Wirkung entfalte der Baum allerdings nur an Johanni und zwar im Moment des Sonnenaufgangs. Deshalb versammeln sich Jahr für Jahr Eltern samt Kindern bereits in der Dunkelheit an der Weide.

Jedem Kind wird dann ein Weidenzweig zugeteilt. Dieser wird der Länge nach zerschnitten. Das Kind muss dann – so der Volksglaube – durch diesen geteilten Zweig gehoben werden, wobei der aus der Schnittfläche austretende Pflanzensaft in Berührung mit dem Bauch des Kindes kommt. Hierbei sollen sich die Heilkräfte entfalten.

Anschließend werden die Zweige verknotet und mit Schlamm eingerieben: treiben sie innerhalb eines Monats wieder aus, gilt das Kind als geheilt.

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