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Streit zum Beginn der Jagdzeit

Auf Mallorca gibt es ganz besonders viele Jäger. Jetzt hat die Niederjagd-Saison begonnen, weshalb es überall auf der Insel knallt. | Foto: Archiv Ultima Hora

| Mallorca |

Rechtzeitig zum Beginn der Niederjagd-Saison auf Mallorca haben sich die Umweltschützer zu Wort gemeldet: "In den nächsten drei Monaten werden auf der Insel Millionen Schüsse abgefeuert", heißt es in einer Pressemitteilung der Umweltschutzgruppe GOB. Die Aktivisten rufen Fincabesitzer auf, ihre Grundstücke zu Tierschutzgebieten erklären zu lassen.

Tierschutzgebiet ("refugi de fauna") kann jedes Grundstück sein, das mindestens zehn Hektar groß ist. Es können sich auch mehrere Eigentümer zusammentun, um auf die Mindestgröße zu kommen, erklärt der GOB, der Hilfe bei der Beantragung anbietet (www.gobmallorca.com). 50 solcher Tierschutzgebiete seien in der Vergangenheit schon mit seiner Hilfe eingerichtet worden.

Die Offensive der Umweltschützer passt den Jägern überhaupt nicht. Der Verband der Jägervereinigungen auf den Balearen wirft dem GOB "extremistischen Tierschutz" vor, er verkenne zudem die Rolle der Jäger als "Bewahrer der Umwelt": "Die Umweltschützer wollen allen anderen vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben."

Auf Mallorca ist die Jagd ein besonders weit verbreitetes Hobby. Rund 30.000 Jagdlizenzen gibt es. Laut GOB liegt die Zahl der Jäger damit dreimal so hoch wie im spanienweiten Durchschnitt. Immer wieder gibt es Klagen von Fincabesitzern über Jäger, die wenig Rücksicht nehmen.

Im Rahmen der Niederjagd können unter anderem Hasen und Kaninchen, aber auch Rebhühner, Wachteln, Tauben und weitere Vogelarten geschossen werden. Die meistgejagte Art ist laut GOB aber die Drossel ("tordo"). Die Umweltschützer vermuten, dass auf den Balearen jährlich drei Millionen Exemplare dieser Vogelart abgeschossen werden. Die Niederjagdsaison geht noch bis Ende des Jahres beziehungsweise bis Ende Januar (je nach Art verschieden).

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