Die Bundesregierung hat beschlossen, die ehemalige Lufthansa-Maschine "Landshut" nach Deutschland zurückzuholen. Das berichtet die Tageszeitung "Bild". Das Auswärtige Amt, Lufthansa und die Dornier-Stiftung beteiligten sich an dem Vorhaben. Noch vor dem 40. Jahrestag der Flugzeugentführung soll die "Landshut" wieder in ihrer Heimat sei.
Derzeit steht die Boing in Brasilien auf dem Flugfeld in Fortaleza mit anderen ausgemusterten Maschinen. Die Bundesrepublik zahlte 20.000 Euro für die Maschine, zwei Millionen Euro sollen für den Rücktransport anfallen. Die Landshut soll in Friedrichshafen am Bodensee restauriert und später im Luftfahrt-Museum der Dornier-Stiftung ausgestellt werden.
Die "Landshut" war am 13. Oktober 1977 auf einem Flug von Mallorca nach Frankfurt am Main von vier palästinensischen Terroristen entführt worden, die mit der Aktion inhaftierte Mitglieder der Roten Armee Fraktion freipressen wollten. Der tagelange Irrflug durch Europa, Asien und Afrika endete am 18. Oktober im somalischen Mogadischu.
Eine Polizeieinheit der GSG 9 stürmte die Maschine, erschoss drei der vier Luftpiraten und befreite 86 Menschen an Bord, die meisten unter ihnen Mallorca-Urlauber, einige deutsche und spanische Mallorca-Residenten sowie vier Besatzungsmitglieder. Der Flugkapitän der "Landshut", Jürgen Schumann, war von den Terroristen bereits in Aden im Mittelgang des Flugzeugs hingerichtet worden.
Dem Zeitungsbericht zufolge war die "Landshut" nach der Befreiungsaktion umbenannt und verkauft worden. In Brasilien diente das mittlerweile 47 Jahre alte Flugzeug lange als Passagier-, später als Frachtmaschine. (red)