Ein Forscherteam der Balearen-Universität und des Spanischen Zoologischen Instituts beschäftigen sich intensiv mit zwei Schildkröten-Arten auf Mallorca. Im Fokus stehen die Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni) und die Maurische Landschildkröte (Testudo graeca).
Forschungsleiter Samuel Piña erklärt, dass vor 30 Jahren ein Atlas über die Verbreitung der beiden Schildkröten-Arten erstellt worden war, der nun aktualisiert werden soll. Seit September sind die Wissenschaftler bereits mit Feldstudien beschäftigt, bis Juni läuft das Projekt noch.
Piña berichtet, dass die Tiere früher verschiedene Verbreitungsgebiete hatten: Die Maurische war rund um Calvià und Andratx ansässig, die Griechische im Rest der Insel mit Ausnahme der Tramuntana. Mittlerweile sind die Grenzen verschwommen. "Theoretisch braucht jede Art ihren eigenen Lebensraum, doch in der Praxis stören sie sich nicht", betont der Forscher.
Beide Arten stehen auf der Liste der geschützten Arten, ihr Besitz ist verboten. Dennoch halten immer wieder Menschen solche Schildkröten und setzen sie sogar noch aus: "So kam es zur Durchmischung der Lebensräume", erklärt Samuel Piña.
Eine große Gefahr stellen Autos und Traktoren für die Population dar, denn obwohl die Tiere einen Panzer haben, werden sie durch Überfahren getötet. "Es gibt auf der Insel noch keine sicheren Schildkröten-Übergänge über die Straßen." (cls)