Auf Mallorca und den Balearen stehen für den kommenden Herbst mindestens 180.000 Dosen Impfstoff gegen Influenza-Infektionen bereit. Das sind 37 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. Die Anti-Grippe-Impfsaison beginnt auf den Inseln üblicherweise im November, womöglich könnte das Datum 2020 vorgezogen werden.
Arzt Edelmiro Vergés, Kinderarzt und Mitglied des beratenden Ausschusses für Impfungen auf den Balearen, weist darauf hin, dass die Impfung weiterhin vorrangig für Personen über 65 Jahre, Personen mit chronischen Krankheiten und Gesundheitspersonal empfohlen wird.
Man wolle sich auf den Winter vorbereiten, wenn Grippe und Coronavirus-Infektionen zusammenfallen könnten. Beide weisen ähnliche Symptome auf, auch Co-Infektionen wurden schon bei Patienten nachgewiesen. Jeder Patient müsste dann auf Covid-19 getestet werden.
Marga Cañellas, Koordinatorin der Pädiatrie in den Gesundheitszentren IB-Salut, sagte: "Wir sollten wir uns in diesem Jahr noch mehr impfen lassen. Wenn es eine hohe Durchimpfungsrate gibt, wird es aufgrund des Herdeneffekts nur wenige Fälle geben, und wir werden das Coronavirus besser von der gewöhnlichen Grippe unterscheiden können."
Weil Labore mit der Produktion bereits im Februar beginnen müssten und eine hohe Zahl an Aufträgen hätten, existiere als Alternative ein zellulärer Impfstoff, der jetzt hergestellt werden kann.
Die Grippe hat in den vergangenen Jahren Krankenhäuser auf Mallorca und den Nachbarinseln bereits an ihre Grenzen gebracht. Im Januar 2019 mussten zuletzt in einer Woche teils mehr als 1.000 Grippe-Notfälle auf Mallorca behandelt werden. (dise)