Aufgewachsen in Brasilien, in Deutschland zu Hause, aber immer wieder auf Mallorca. So in etwa könnte man die geografischen Stationen des Popsängers Daniel Lopes zusammenfassen. Eigenen Angaben zufolge habe ihm die Balearen-Insel gewaltig bei seiner musikalischen Karriere geholfen. Denn bevor er bei einem großen Publikum durch seine Teilnahme an der ersten Staffel der TV-Show „Deutschland sucht den Superstar” in den Jahren 2002 und 2003 bekannt geworden war, hatte er bereits auf Mallorca für ihn wichtige Auftritte. Im MM-Gespräch sagte der Musiker: „Ich stand in der Saison 1999 im Riu Palace an der Playa de Palma auf der Bühne und sang ‚Maria Maria’.” Dabei soll es sogar zu amüsanten Verwechslungen gekommen sein, erinnert er sich zurück: „Ich galt als ‚Latin Prince´ und wurde sogar für Carlos Santana gehalten.” In dieser Zeit sei Mickie Krause wenig bekannt gewesen, Jürgen Drews sei noch im Oberbayern in El Arenal aufgetreten und der Megapark hätte noch nicht diese Größendimension gehabt.
Letztendlich habe Lopes künstlerische Performance im Riu Palace nicht nur dazu geführt, dass der Song auf der Insel bekannter geworden sei, sondern habe ihn auch zu weiteren relevanten Kontakten geführt. Reality-TV-Darsteller Alex Jolig habe Lopes mitgeteilt, dass ihn Musik-Produzenten kennenlernen wollten. So sei es dazu gekommen, dass er über Umwege mit dem Deutschen Frank Farian in Kontakt kam, der in Miami ein Studio besaß, wo Lopes' erstes Album aufgenommen wurde – ein Durchbruch für den brasilianischen Musiker. Sein damaliger Musikvertrag habe nur bis 2002 gegolten und sei ihm trotzdem bei der Teilnahme bei DSDS zum Verhängnis geworden. Denn das hätte gegen die damaligen Regeln der TV-Sendung verstoßen und führte letztendlich zum Ausscheiden Lopes’ bei der Castingshow.
Lopes, der ab seinem 13. Lebensjahr in Deutschland wohnte, musste eigenen Angaben zufolge einen steinigen Weg gehen, bis es endlich mit seiner musikalischen Karriere nach oben ging: „Ich habe früher verschiedene Jobs gemacht, unter anderem in der Datenverarbeitung für eine Firma, machte eine Lehre als Versicherungsfachmann. Doch das alles lag mir nicht.” Ans Aufgeben habe Lopes trotz einiger Rückschläge niemals gedacht. „Mein Traum war es immer, Musiker zu werden. Ich bin in Karaoke-Shows aufgetreten und durch das ganze Land gefahren, um mich bei Produzenten vorzustellen. Dann hat es endlich doch geklappt!”
Zwischendurch sei der heute 46-jährige Musiker auch in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Er sagte: „Nach Auftritten in Diskotheken wurde ich nicht wie vereinbart vergütet und ein Manager, mit dem ich ein Album herausbringen wollte, hat mich nicht bezahlt. Und auch bei meiner Teilnahme im Dschungelcamp 2012 gab es Probleme mit der Gage.” Lopes hatte Schulden und musste sogar Insolvenz anmelden. Er zog einen Schlussstrich unter sein bisheriges Leben, und zog zurück nach Brasilien, in die Stadt Fortaleza, um hier einen Neuanfang zu wagen. Dort trat er als Sänger einer Galaband bei Hochzeiten, Firmenfeiern und Abschlussbällen auf. Und in dem südamerikanischen Land ergaben sich wieder große Chancen für Lopes. 2018 performte er live vor 30 Millionen TV-Zuschauern in der populären Sendung „The Voice”. Lachend erinnert sich der Musiker zurück: „Ich habe in der Show auf Englisch und nur ein Lied auf Portugiesisch gesungen, und dabei trotzdem ein Wort in einem Song vergessen.” 2019 beschloss er mit seiner Frau Magna, die er 2015 ehelichte, zurück nach Deutschland zu ziehen. Lopes ist mittlerweile Vater zweier Söhne. Der ältere ist heute 16 Jahre alt und aus einer früheren Partnerschaft. Sein zweiter Sprössling erblickte vor zweieinhalb Jahren das Licht der Welt.
In den vergangenen Jahren war Lopes auch immer wieder mit der Stripper-Gruppe SixxPaxx auf Mallorca. Lopes’ neueste musikalische Ambitionen gehen jedoch in eine ganz andere Richtung: Ende Februar drehte der Sänger ein Musikvideo für seinen neuen Song „Yo siento”. Das Lied, das im Pop-Schlager-Genre angesiedelt ist, kann man derzeit auf TikTok hören und wird ab dem 17. März auf den gängigen Online-Plattformen wie Spotify erscheinen. Für die kommenden Monate sind weitere Songs und sogar ein Album geplant.