Der lange Zeit eng mit Mallorca verbundene Altkönig von Spanien, Juan Carlos, nimmt in seinen bald erscheinenden Memoiren, auch was seine eigene Familie angeht, kein Blatt vor den Mund. Er leide darunter, dass seine auf der Insel gern lange anwesende Ehefrau Sofía ihn im selbstgewählten Exil in Abu Dhabi noch nicht besucht habe, zitierte die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" aus dem Buch "Reconciliación" ("Versöhnung"). Dieses soll im Dezember in Spanien erscheinen, in Frankreich passiert dies schon kommende Woche.
Auch Juan Carlos' Schwiegertochter, Königin Letizia, bekommt ihr Fett weg. Sie habe nicht dabei geholfen, die familiären Beziehungen zu festigen, so der Alt-Monarch. Der aktuelle König, sein Sohn Felipe VI., sei mitunter ihm gegenüber zu "unsensibel" gewesen, so Juan Carlos weiter. Besonders an Weihnachten des Jahres 2020 sei die Situation nicht angenehm gewesen, man habe "in der Ruhe des Unverständnisses und des Schmerzes" zusammengesessen.
Juan Carlos: "Wurde Opfer eigener Fehlurteile aus Liebe und Freundschaft"
Juan Carlos war im Juni des Jahres 2014 zugunsten von Felipe abgedankt. Zwei Jahre davor hatte er an einer Elefantenjagd im afrikanischen Staat Botswana teilgenommen, die heftig kritisiert wurde. Den Vorgang erwähnt der Alt-Monarch kurz und wenig kommentierend.
Der 87-Jährige räumt in dem 500-Seiten-Buch ein, viele Menschen "enttäuscht zu haben". Er sei Opfer eigener "Fehlurteile aus Liebe und Freundschaft" und "unglücklicher Bekanntschaften" geworden. Als "schweren Fehler" bezeichnete es Juan Carlos, 2008 insgesamt 100 Millionen Dollar (heute etwa 86 Millionen Euro) vom damaligen König Saudi-Arabiens, Abdullah, angenommen zu haben. Es sei ein "Akt der Freigebigkeit einer Monarchie gegenüber einer anderen" gewesen.