In Palmas Nobel-Viertel „Son Vida” entsteht ein untypisches Neubauprojekt. Stimmen aus der Nachbarschaft äußerten sich kritisch über die geplanten 16 Apartmenthäuser, die zum Luxushotel „Castillo Son Vida“ gehören und derzeit auf dessen Grundstück errichtet werden. Die Grundstücksgrößen weichen von der für Son Vida üblichen Mindestgröße von 2000 Quadratmetern ab – Anwohner informierten sich deshalb in der Gemeinde über das Vorhaben, zweifelten die Baugenehmigung an.
Kai Dost, der für die Schörghuber-Gruppe Verkaufsleiter für die „Son Vida Residences” ist, bezeichnet diese Zweifel als „unbegründet“. Der Bau entstehe auf Grundlage zweier Gesetze. Einerseits dem „Ley Delgado”, das Hotels erlaubt, 20 Prozent ihrer Fläche zu erweitern. „Mit Vergrößerung des Spa-Bereichs im Hotel haben wir einen Mehrwert geschaffen, um diese 16 Häuser zu bauen”, so Dost. Das andere Gesetz wurde 2012 vom balearischen Tourismusministerium erlassen und sieht vor, dass Fünf-Sterne-Hotels bis zu 50 Prozent ihrer Einheiten über 75 Quadratmeter verkaufen dürfen, sofern der Hotelservice den Eigentümern in selbiger Qualität geboten wird. Die Nutzung dieser Gesetzeskombination sei laut Dost auf den Balearen einzigartig: Touristische Einfamilienhäuser, die gleichzeitig privat als Erst- oder Zweitwohnsitz oder zur Langzeitvermietung genutzt werden können.
Alle 16 Häuser sind identisch ausgestattet: drei Schlafzimmer, Wohnküche und drei Bäder auf zwei Etagen. Dazu Pool, zwei Pkw-Stellplätze und moderne High-Tech-Ausstattung samt Energieeffizienzklasse A. Kosten: zwischen 1,65 und 2,15 Millionen Euro. „Die Häuser verfügen durch unterschiedliche Ausrichtungen und Höhendifferenz über eine gute Privatsphäre”, wehrt Dost die Kritik ab, der Bauabstand von sechs Metern sei zu gering.
Mehr Sonnenlicht oder besserer Blick machen den feinen Unterschied im Preis. Für einige der Häuser wurde sogar eine Privatstraße angelegt. Hervorheben will man das Projekt mit den Vorteilen des benachbarten Hotels. Etwa eine Wartungsfirma mit Komplett-Service. Die Haus-Eigentümer können Hotel-Restaurant und -Spa nutzen, profitieren als Club-Mitglied von Dienstleistungen wie Reinigungsservice und Golfpaket. Bisher habe man vorwiegend deutsche Interessenten. Fertigstellung ist für Ende 2019 geplant.