In der Gemeinde Ses Salines gilt Cas Perets als Markenzeichen. In dem knapp 40 Quadratkilometer großen Gebiet, das an Campos und Santanyí grenzt, befinden sich etwa 40 zum Teil großräumige Fincas, die oft mehrere Jahrhunderte alt sind, dazu historische Trockenmauern und ein Turm.
Der Schweizer Architekt, Designer, Maler, Bildhauer und Karikaturist Rudy Schwizgebel lebt seit 1986 in Ses Salines. Er plant, die Region von Cas Perets auch für Besucher attraktiver zu machen. Auf einer Strecke von etwa zehn Kilometern soll ein Skulpturen-Wanderweg entstehen. Rudy Schwizgebel selbst hat an einen vergleichbaren Projekt in seiner Schweizer Heimatstadt Horgen teilgenommen.
"Die Gemeinde Ses Salines hat dafür ein offenes Ohr, würde Pläne und Kataloge finanzieren. Ich stelle mir vor, dass etwa 15 Künstler von der Insel daran teilnehmen könnten. Geld ist damit natürlich zunächst nicht zu machen, aber im Katalog würden wir die Daten der Künstler veröffentlichen."
Rudy Schwizgebel denkt bereits darüber nach, wo Skulpturen stehen könnten: "Es gibt auf der Strecke viele verschiedene Plätze, die alle einen ganz unterschiedlichen, landschaftlichen Charakter haben. Jeder Künstler kann hier seinen Standort finden."
Und er sagt: "Man muss sich bewusst machen: Die Mallorquiner warten nicht auf die Fremden. Man muss etwas zurückgeben."
Cas Perets ist altes, gewachsenes landwirtschaftliches Gebiet. "Das beweist ein kürzlich restaurierter Brunnen, der aus dem 13. Jahrhundert stammt", sagt Rudy Schwizgebel, der seit 15 Jahren die spanischen Staatsangehörigkeit hat. Er macht sich seit jeher für politische Belange in "seiner" Gemeinde stark.
Einige Zeit war Schwizgebel für die Partido Popular im Gemeinderat, 2005 hat er eine eigene Partei mitgegründet, die "Nou Independents Locals", die 2007 mit zwei Angeordneten in den Gemeinderat zog. Ohne ihn: "Ich halte mich lieber im Hintergrund."
Doch das tut er nun nicht mehr. Seit September ist er Präsident der Asociació Cas Perets. Diese Vereinigung wurde vor 16 Jahren gegründet, hat zurzeit 45 Mitglieder, meist Grundbesitzer der Region.
"Das Hauptanliegen des Verbandes", so Rudy Schwizgebel, "ist es, Urbanisationen und Zersiedelung zu verhindern. Und auch Probleme untereinander und mit der Gemeinde zu lösen." Es gibt in der Region von Cas Perets einige Baugenehmigungen, wenn auch unter strikten Auflagen: "Wir möchten zum Beispiel nicht, dass höher als die traditionellen zwei Geschosse gebaut wird, das würde den typischen Charakter zerstören."
Rudy Schwizgebel betont, dass Cas Perets ein unpolitischer Verband ist, der Mitglieder aller Parteien hat. Man trifft sich bereits regelmäßig, organisiert Weihnachtsessen und Feste. "Cas Perets war einst so etwas wie der Kern der Gemeinde Ses Salines, die es in der heutigen Form überhaupt erst seit 1927 gibt. Zuvor gehörte das Gebiet zu Santanyí und Campos. Irgendwann zogen die Leute dann ins heutige Zentrum von Ses Salines", erzählt Schwizgebel.
Traditionsgemäß wurden in Cas Perets Mandeln angebaut. Die sind aber schon seit Langem ein reines Zuschussgeschäft. So haben viele Grundbesitzer seit einigen Jahren damit begonnen, Oliven zu pflanzen.
Zwei der Anwohner machen ihren eigenen Wein, allerdings nur für den Eigenbedarf. Die meisten Fincabesitzer führen ihre landwirtschaftlichen Betriebe heute mehr als Hobby: "Früher lebten in der Region die weniger Betuchten, heute sind es Ärzte, Anwälte, Unternehmer."
Alles in allem soll die Region von Cas Perets erhalten werden: "Es gibt hier wunderschöne Wander- und Spazierwege in fast unberührter Natur", sagt Rudy Schwizgebel. Hier würde sich der geplante Skulpturen-Wanderweg anbieten.
Bewerbungen unter rudy.rsc@telefonica.net