Für Juan Waelder stand von jeher fest: "Die Skulptur ist die Königin der Künste!" Der chilenische Galerist und Bildhauer, der seit siebzehn Jahren auf Mallorca lebt und arbeitet, ist der Kurator des neuen Skulpturenparks des Hotels La Residencia in Deià. Er ist, so Louise Davis vom La Residencia anlässlich der offiziellen Eröffnung in der vergangenen Woche, einer der größten in Spanien.
Mehr als 40 Skulpturen von knapp 20 internationalen Bildhauern sind auf dem weitläufigen Gelände des Hotels verteilt. Auf den Wegen zum Pool, zum Spa, zu den Zimmern.
Juan Waelder hat jeden Künstler sorgfältig ausgewählt. "Ich arbeite immer mit den Künstlern direkt zusammen, nicht mit Galerien", sagt er.
"Ich habe das Gelände rund um das Hotel zu allen Tageszeiten, zu allen Jahreszeiten inspiziert, um den jeweils optimalen Standort für die Skulpturen zu finden", sagt Waelder, der einige Jahre lang Lehrer für Kunst an der Balearic International School war.
"Die Arbeiten wurden so aufgestellt, dass jede Skulptur der Wegweiser zur nächsten ist. Damit es immer einen neuen Bezugspunkt gibt, damit die Plastiken immer wieder in anderem Licht, in anderer Perspektive zu sehen sind."
Die von den Künstlern verwendeten Materialien sind unterschiedlich: Stein, mal Granit, mal Marmor, mal Sandstein wie bei Patrick Guino oder Joan Costa; Eisen und Metall wie bei Antoni Ferragut oder Pep Canyelles; Kunststoffe wie bei Martin Mas. Der mallorquinische Bildhauer Ferrán Aguiló verwendet Fundstücke, die er mit Holz, Eisen oder Stein kombiniert. Für den uruguayischen Künstler Julio Bauzá gibt es nichts, was nicht verwendet werden könnte. Dadurch erhalten seine filigranen, fast surrealistischen Arbeiten einen magischen Touch.
Mit den genannten Künstlern ist zunächst einmal die Crème de la Crème der balearischen Kunstszene repräsentiert.
Hinzu kommen noch Arbeiten von der amerikanischen Bildhauer Betty Gold und Dennis Eubanks oder von Künstlern vom spanischen Festland wie Pedro Txillida oder Nestor Basterretexea. Eine Skulptur von Jorge Otieza wird in Kürze aufgestellt; seine Arbeiten sind unter anderem im Guggenheim Museum in New York zu finden.
Die Künstler selbst sind von dem Konzept begeistert. "Endlich mal keine Skulptur vor einer weißen Wand, in einem anonymen Raum", sagt Joan Costa, dessen weiße Marmorsäule, kunstvoll direkt aus dem Sockel herausgeschnitten, besondere Beachtung verdient.
"Meine Eisenskulpturen werden zu einer Einheit mit den Zitronenbäumen", sagt Pep Canyelles.
Das Projekt wird vom Hotel La Residencia finanziert, was Auswahl, Transport, Aufstellung und Wartung der Skulpturen betrifft. Nach und nach soll der Fundus noch erweitert werden.
Eine touristische Attraktion sind die Skulpturen jetzt schon. Denn auch Besucher von außen sind willkommen.
Skulpturengarten des Hotels La Residencia,
Deià, Son Canals s/n.