Nach elf Jahren Restaurationsarbeiten ist in der Kathedrale von Palma die Dreifaltigkeits-Kapelle wieder in ihrer ganzen Pracht zu bewundern. Sie birgt ein einzigartiges Werk der Kirchenmalerei. Das Gotteshaus veranstaltet am Dienstag und Mittwoch zwei Präsentationsabende, an denen auch die Dachterrassen des Kirchenbaus ausnahmsweise betreten werden können.
Die untere Dreifaltigkeits-Kapelle "Capella Baixa de la Trinitat" gilt Kirchenforschern und Kunsthistorikern als das traditionelle "Epizentrum" des gotischen Wahrzeichens von Palma. Kenner bezeichnen die Kapelle als das "Juwel" der Kathedrale. Hier wurde unter anderem die hölzerne Kassettendecke von dicken Staubschichten befreit, so dass nun ihre farbige Bemalung zur Geltung kommt.
Ein weiteres Kleinod der Kapelle, die früher als Sakristei diente und darum auch "Alte Sakristei" genannt wird, ist ein Gemälde aus dem 16. Jahrhundert. Es stellt die heilige Dreifaltigkeit figürlich durch drei Personen dar. Das ist eine Besonderheit, denn die Darstellung der Trinität in dieser "vermenschlichten" Form wurde auf dem Konzil von Trient (1545-1563) verboten.
Das drei mal drei Meter große Gemälde zeigt Experten zufolge eine der letzten alten Darstellungen der Dreifaltigkeit, die in Europa erhalten geblieben sind.
Die Kosten der Restaurierung wurden von der Kirche mit 459.325 Euro angegeben. Ursprünglich sollte die Balearen-Regierung 200.000 Euro dazu beisteuern. Aufgrund des Sparzwangs reduzierte sich der Zuschuss jedoch auf 40.000 Euro. Das Domkapitel hofft dennoch, irgendwann in Zukunft die versprochenen Mittel zu erhalten.
Anlässlich der Präsentation der Trinitätskapelle öffnet die Kathedrale testweise auch den Zugang auf die Dachterrassen. Pläne hierfür waren schon lange im Gespräch gewesen. Es sind 209 Stufen, die nach oben führen. Kinder unter 13 Jahren sowie Menschen mit Herzproblemen und Höhenangst sind jedoch ausgeschlossen. Die Besuchszeiten an den beiden Präsentationstagen sind laut "Ultima Hora" von 18.30 bis 20.30 Uhr.