Als Einzelkämpfer Mallorca zu erkunden, gesteht Holger Krieg, sei allein schon spannend genug - darüber ein Buch zu schreiben, um so mehr. Eines kann man dem gebürtigen Hessen, der im März 2012 zum ersten Mal auf die Insel kam, denn auch nicht absprechen: Mut. Hat er doch gerade ein knapp 200-Seiten-Werk "Mallorca leben. Auswandern auf die Insel - nichts für Warmduscher und Schattenparker", so der selbstbewusste Titel, veröffentlicht (edition limosa, ISBN 978-3-86037-509-9, Preis: 24,90 Euro).
Etwa ein gutes Dutzend Mal sei er zwecks Recherchen seit seiner Mallorca-Premiere für jeweils ein, zwei Wochen auf die Insel gekommen - vor allem, um sich hier von deutschen Residenten ihre ganz persönlichen Lebensgeschichten erzählen zu lassen: Warum sie hier sind, inwieweit sich ihre Träume erfüllt haben, was sie - vielleicht schmerzlich? - lernen mussten. Die Kontakte - schließlich kannte der Autor zunächst so gut wie keinen auf der Insel -, ergaben sich, wie er berichtet, über die persönlichen Gespräche: "Jede/r kennt immer einen, der wieder eine andere Geschichte zu erzählen hat."
Als "Ratgeber" will Holger Krieg sein Werk denn auch nicht verstanden wissen: "Als ,Insel-Frischling' hatte ich natürlich eine ganz andere Perspektive als ein Resident - für mich war alles neu und staunenswert." Und so präsentiert sich sein Mallorca-Buch als eine Art Lese- und Bilderbuch über die Insel: Privatgeschichten von Residenten wechseln sich in loser Reihenfolge ab mit Info-Stücken über geografische, historische oder wirtschaftliche Themen, dazwischen immer wieder eingestreut auch persönliche "Ich-Betrachtungen" des Autors.
Fazit: Für die nicht wenigen Mallorca-Deutschen, die im Buch in Wort und Bild persönlich vorgestellt werden - sowie ihren Familien- und Freundeskreis - sicherlich eine spannende Lektüre. Wie auch für Leser, die Mallorca nur aus (Kurz-?) Urlauben kennen und mehr darüber erfahren wollen, wie es sich hier so lebt. Ob nun als "Warmduscher" oder "Schattenparker" - oder eben auch nicht.