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Retrospektive in Berlin würdigt Lore Krüger

Die Eltern der Fotografin wurden 1940 in Palma in den Selbstmord getrieben

Das Plakat zur Ausstellung zeigt die junge Lore Krüger. Die Aufnahme ist ein Werk der Bauhaus-Absolventin Florence Henri.

| Berlin |

An diesem Freitag, 23. Januar, wird in Berlin die weltweit erste Retrospektive mit Arbeiten der deutschen Fotografin Lore Krüger eröffnet. Erst nach ihrem Tod im Jahre 2009 wurde der Koffer mit Aufnahmen aus den 1930er und 40er Jahren für ihre eigenen Kinder und die Öffentlichkeit zugänglich. Kunsthistoriker sprechen von einem "Glücksfall" und sehen in den Schwarz-Weiß-Aufnahmen auch das Werk einer Pionierin der Foto-Avantgarde ihrer Zeit.

Mit der Ausstellung "Ein Koffer voller Bilder" und dem Lebensweg der kämpferischen Frau wird auch an das Schicksal der Eltern Lore Krügers, geborene Heinemann, erinnert. Das jüdische, aber nicht praktizierende Ehepaar Ernst und Irene Heinemann aus Magdeburg hatte - kaum dass Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt worden war - keine Zukunft mehr für sich und seine beiden Töchter in Deutschland gesehen. Die Eltern ließen sich in Palma nieder, die Pension des ehemaligen Arbeitgebers, ein US-amerikanischer Heizungsbauer in Deutschland, garantierte dem Ingenieur ein Auskommen.

Die beiden Töchter lebten nach Unterbrechungen in Paris, wo sie jeweils ihre Lehren abschlossen; Lore bei der bekannten Porträtfotografin und Bauhaus-Absolventin Florence Henri. Doch die politische Lage verdüsterte sich zusehends: 1940 wurden die Töchter als Deutsche in Frankreich interniert. Die Eltern auf Mallorca sahen sich mit der Ausweisung nach Nazi-Deutschland konfrontiert. Sie nahmen sich in der Nacht zum 22. Juli 1940 das Leben.

(Der Bericht ist Teil des Themas der Woche im neuen MM, anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar. Die vollständige Berichterstattung lesen Sie in der jüngsten Ausgabe, erhältlich am Kiosk auf Mallorca, sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen in Deutschland; oder auf E-Paper.)

Nähere Infos zur Aussstellung in Berlin unter www.co-berlin.org


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