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STRANDAUFSCHÜTTUNG

„Ausgestorbene” Muschel entdeckt

Der Fund gilt als Beweis für die Zerstörung des Ökosystems

An der mit Sand aus Banyalbufar aufgeschütteten Playa von Can Picafort ist eine als ausgestorben geglaubte Muschelart entdeckt worden. Die bisher nur als Fossilie bekannte Muschel der Spezie „Glycymeris inflata” wurde von dem Baggerschiff zusammen mit dem Sand und 150 anderen Muschelarten an Land gepumpt. Damit sei, so die balearische Umweltgruppe GOB, bewiesen, dass die Sandabtragung auf dem Meeresboden dem Ökosystem erheblichen Schaden zufüge. Die Umweltschützer forderten die Balearen-Regierung auf, die Sandentnahme unverzüglich Maßnahmen zu stoppen.

Mit dem Fund wurde der Streit um die künstliche Regenerierung der Playas weiter forciert. Der balearische Präsident Francesc Antich (PSOE) wetterte am Dienstag gegen den spanischen Umweltminister Jaume Matas (PP). Antich bezichtigte seinen Amtsvorgänger der Hinterhältigkeit. Die Sandabtragung sei eine einzige wilde Nacht– und Nebelaktion gewesen.

Ungeachtet der Schuldzuweisungen und provokanten Wortwechsel geht die Strandaufschüttung weiter. Die Cala Millor wurde vor den Augen der flanierenden Touristen am Mittwoch mit 6000 Kubikmeter Sand belegt. Dicke Metallrohre, über die die Ladung gelöscht wurde, führten von dem Spezialschiff zur Playa und füllten diese mit dem umstrittenen Material auf.

Die Frage, woher der Sand stamme, konnte die für die Aufschüttungsarbeiten verantwortilche Küstenbehörde nur ausweichend beantworten „Wir decken uns sowohl vor der Küste von Banyalbufar als auch in den Gewässern von Ibiza mit dem Rohstoff ein”, so ein Sprecher der Behörde. An der Playa de Muro wurde die Aufschüttung vorerst gestoppt, da der Verdacht besteht, dass der Sand aus einem Naturschutzgebiet stammt.

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