Das Hunde- und Katzenheim Centro Canino Internacional steht möglicherweise erneut vor dem Aus. Wie die Tageszeitung Ultima Hora berichtete, habe die Gesundheitsbeauftragte Begoña Sánchez bestätigt, dass die Stadtverwaltung Palma einer Schließung zugestimmt habe. „Wir selbst wissen davon nur aus der Presse”, sagte der Präsident des ehrenamtlichen Vereins des Tierheimes dem Mallorca Magazin. Im Centro Canino am Camí de Son Prim nehmen sich vor allem Engländer und Deutsche herrenloser und verwahrloster Tiere an.
Im Februar dieses Jahres war schon einmal eine Schließung angeordnet worden. Dramatische Szenen spielten sich vor den Hundezwingern ab, einige Hunde wurden von Beauftragten der Stadt zwangsweise in das städtische Auffanglager Son Reus abtransportiert.
Nach einem Protestmarsch der Tierliebhaber vor dem Rathaus willigte die damalige Bürgermeisterin Catalina Cirer ein, das Heim bestehen zu lassen, wenn es sich um eine ordnungsgemäße Lizenz bemühe.
Die Lizenz, mit der das Heim derzeit betrieben wird, ist für eine Hundezucht ausreichend, nicht aber für ein Hundeheim. „Die Bedingungen, wie etwa die sanitären Auflagen, sind praktisch gleich”, erklärte Juan Gil. „Man riet uns damals nur, die für eine Zucht zu beantragen, da sie in der Regel mit einer deutlich geringeren Wartezeit ausgestellt wird als die Lizenz für ein Heim.”
Der Antrag für die neue Lizenz läuft seit September. „Uns hat man gesagt, dass es noch dauern werde, weil es angeblich Kompetenz-Unklarheiten gibt”, sagte Juan Gil. Das gegebene Wort einer Catalina Cirer scheint unter der neuen Stadtregierung nichts mehr wert.
„Ich will noch nicht an die neuerliche Schließungs-Anweisung glauben”, meint Juan Gil, „die neue Bürgermeisterin Aina Calvo hat sich damals selbst an unserem Protestmarsch beteiligt, einen Sticker von uns getragen – sie kennt die ganzen Umstände.”
Sollte der Schließungsbefehl doch ausgehändigt werden, sind neue dramatische Szenen vorprogrammiert: Denn dann muss das Gelände innerhalb 48 Stunden geräumt werden, alle Tiere werden nach Son Reus gebracht. Dort erwartet sie, falls sie binnen 21 Tagen nicht an ein neues Herrchen vermittelt werden, die Todesspritze.
Laut Juan Gil ist das Centro Canino von jeher vor allem den Nachbarn ein Dorn im Auge gewesen. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen: So etwa 2005, kurz nach Inbetriebnahme der Station. Damals erhängten Unbekannte einen jungen Hund am Knauf des Eingangstores und beschmierten die Wände mit Schimpfparolen.