Tausende bunter Stalaktiten aus Farbe – fast zwei Jahre lang hat Miquel Barceló an seinem Kunstwerk gearbeitet, das jetzt die Decke des Sitzungssaals im „Palais de Nations“ in Genf schmückt. Am 18. November wird die Kuppel offiziell eingeweiht.
35.000 Liter Farbe soll Barceló verwendet haben, um an der 1500 Quadratmeter großen Decke eine schäumende Meeresoberfläche nachzuempfinden, deren Farbspiel sich mit dem Lichteinfall ändert. Aber kurz vor Fertigstellung des Kunstobjektes wurden kritische Stimmen laut: Die Ausgestaltung des Sitzungssaales der Menschenrechtskommission der UNO sei am Ende doch nicht mit Geldern aus der Entwicklungshilfe finanziert worden?
Nachdem zuerst über die Kosten des Projektes keine Verlautbarungen gemacht werden sollten, sah sich der spanische Botschafter der Organisation, Javier Garrigues, dann doch dazu gezwungen, über Kosten zu sprechen. Demnach soll das Gesamtwerk mit um die 20 Millionen Euro zu Buche schlagen – davon stammen 500.000 Euro aus einem Fond zur Entwicklungshilfe. Dies rechtfertigte Garrigues damit, dass das Kunstwerk eine großartige Werbung für das Thema Völkerverständigung und Menschenrechtshilfe sei.