Nach einer Massenschlägerei zwischen rund 400 Menschen in Palmas Stadtteil Son Gotleu bemühen sich die Nachbarschaftsverbände und Politiker zurzeit um eine Schlichtung zwischen den zerstrittenen Parteien. Laut Nachbarschaftsvertreter Ginés Quiñoneros war der soziale Konflikt allerdings seit Jahren vorprogrammiert; die Fronten seien inzwischen sehr verhärtet.
Rund 400 Afrikaner und „Gitanos” (spanische Bezeichnung für Sinti, Roma oder Jenische) hatten sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag eine Massenschlägerei auf den Straßen des Stadtteils geliefert. Auslöser war offensichtlich der Streit um eine Sonnenbrille zwischen einer Gitano-Familie und einem Afrikaner.
Nach Zeugenangaben eskalierte der Konflikt innerhalb kurzer Zeit, am Ende gab es Dutzende Verletzte, darunter vier Schwerverletzte, die im Krankenhaus behandelt wurden, sowie 15 demolierte Autos. Mit einem Großaufgebot riegelte die Polizei das Viertel zeitweise ab.
Am Wochenende forderten die „Gitanos” per Unterschriftensammlung die Ausweisung der Afrikaner aus dem Viertel, umgekehrt bestehen die Afrikaner auf ihrem Recht, dort zu leben. Bei einem ersten Treffen zwischen Politikern des Rathauses Palma und verschiedenen Anwohnern am Dienstag zeigten die Beteiligten wenig Dialogbereitschaft.