Die Liste der Balearen-Politiker, die sich demnächst dem Untersuchungsrichter stellen müssen, ist seit Mittwoch um einen prominenten Namen länger: Nachdem in der Vorwoche bereits der ehemalige Ministerpräsident Jaume Matas (PP) eine Vorladung bekam, wird nun auch Parlamentspräsidentin Maria Antònia Munar (UM) als Beschuldigte vernommen. Termin ist der 16. November, 10 Uhr.
Im Fall Munar geht es um ein Grundstücksgeschäft, das in ihrer Amtszeit als Inselratspräsidentin über die Bühne ging. Das 52.000 Quadratmeter große Filetstück „Can Domenge” in Palma wurde für 30 Millionen Euro an ein Unternehmen verkauft, obwohl der Marktwert das Doppelte betragen soll. Den Stein ins Rollen brachte ein katalanischer Bauträger, der leer ausgegangen war, obwohl er 60 Millionen geboten hatte.
Die Staatsanwaltschaft wirft Munar unter anderem Veruntreuung
öffentlicher Gelder und Geheimnisverrat im Zusammenhang mit den
Geboten vor.
Neben Munar wird auch der PP-Politiker Fernando Rubio als
Beschuldigter vor den Untersuchungsrichter zitiert. Außerdem läuft
in derselben Angelegenheit ein Ermittlungsverfahren gegen Miquel
Nadal (UM), derzeit Tourismusminister der Balearen.