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Neue Nutzung oder Abriss?

Stadtverwaltung will Akte Gesa wieder öffnen

Denkmalwürdig oder nicht: Die Frage steht plötzlich wieder auf der politischen Tagesordnung. Unterdessen verfällt das Gesa-Gebäude, und das in unmittelbarer Nähe zum neuen Kongresspalast. | S. AMENGUAL

Es wird bis heute einfach Gesa-Gebäude genannt, obwohl der Energieversorger schon 2008 ausgezogen ist: das Hochhaus mit Glasfassade, das die Palma-Besucher vom Flughafen her empfängt. Seit einigen Tagen ist der Klotz, der leer stehend langsam vor sich hingammelt, wieder Gesprächsthema in der Stadt: Die neue PP-Stadtverwaltung will erreichen, dass dem Gebäude der Status als Denkmal entzogen wird.

Zum Denkmal hatte den Bau der Inselrat unter der ehemaligen Präsidentin Maria Antònia Munar erklärt. Die war damals schon verkracht mit dem Koalitionspartner PP, der Siedlungspläne für das Grundstück hatte und die Durchkreuzung dieser Pläne als Racheakt auffasste.

Die nächste, PSOE-geführte Regierung fügte sich dem Beschluss und strich die Wohnbebauung aus den Bebauungsplänen. Die Nachfolger, nun wieder von der PP, streben jetzt die Rückstufung des Gebäudes an. Offizielle Begründung: Man suche nach der besten Lösung für eine weitere Nutzung, und dafür sei der Denkmalstatus ein hinderliches Korsett. Ein Abriss - ohne nachträgliche Wohnbebauung - wird ebenfalls nicht ausgeschlossen, was bei der Opposition den Verdacht erweckt, dass es der PP einzig und allein darum gehe: das Gesa-Gebäude zu beseitigen.

Wie wertvoll ist der Bau? Bei der Beantwortung dieser Fragen scheiden sich die Geister seit Jahren. Architekturexperten schätzen das 1973 eingeweihte Werk des Architekten Josep Ferragut Pou mehrheitlich sehr wohl als denkmalwürdig ein. Sie machen in ihm den ersten Bau der Moderne in Palma aus und beschwören die Übereinstimmung der baulichen Prinzipien Ferraguts mit denen Ludwig Mies van der Rohes, was vor allem im Inneren deutlich wird.

Palmas Verwaltung will jetzt erst mal eine Studie erstellen lassen. Schnelle Lösungen sind ohnehin nicht in Sicht: Der Stadt fehlt nämlich das Geld - sowohl für eine Sanierung als auch für den Abriss.

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