Die Debatte um die spanische Königsfamilie ist auch auf Mallorca weiterhin im vollen Gange: Erstmals bestritt ein Vertreter der links-grünen Oppositonspartei öffentlich im Parlament die Wirksamkeit des PR-Effekts, den der kostspielige Sommeraufenthalt der Royals der Insel bringe.
"Das lohnt sich nicht mehr", sagte Biel Barceló, Vorsitzender der PSM-Els Verds. Die jährlichen Ausgaben zum Unterhalt des Marivent-Palastes, des königlichen Feriendomizils in Calamajor, werden mit rund 1,7 Millionen Euro beziffert.
Angesichts dieser Kosten – für durchschnittlich 50 Tage jährlich, an denen sich die Monarchen dort einquartieren – müsse der Nutzen neu diskutiert werden, forderte die Opposition. Im Moment würde das Image der Insel durch die Präsenz der Königsfamilie womöglich sogar eher leiden, so Barceló in Anspielung auf den Skandal um die Elefantenjagd des Königs.
Der balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá wies die Vorwürfe entschieden zurück und warf den Kritikern "politischen Opportunismus" vor. Er denke nicht daran, diesen Etatposten zu kürzen und werde sich auch weiterhin für regelmäßige Mallorca-Besuche der Königsfamilie einsetzen: "Wir sind stolz darauf, sie im Marivent-Palast und in unseren Straßen sehen zu dürfen."