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Andratx – Sa Taronja droht das Aus

Tina Horne zur angespannten Situation des Kulturzentrums

Tina Horne auf der Kulturfinca. | Foto: Patricia Lozano

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Es ist nicht nur die allgemeine Finanzkrise", sagt Tina Horne, Leiterin des Kulturzentrums Sa Taronja und Präsidentin des gleichnamigen Kulturvereins in Andratx. „Doch die Krise hat die Situation noch verschärft." Was im Klartext heißt: Der Kulturverein mit Sitz in der einstigen Hühnerfarm Can Burgos ist nicht mehr in der Lage, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

„Trotz aller Bemühungen war es uns in der Vergangenheit nicht möglich, private Sponsoren oder irgendeine offizielle finanzielle Unterstützung zu bekommen. Außer den Mitgliedsbeiträgen, einigen geringen Geldern aus Eintritten oder Einnahmen aus der Vermietung von kleinen Ateliers an Künstler verfügt Sa Taronja über keinerlei Einkünfte."

Das heißt im Klartext auch, dass Tina Horne – und das schon seit Langem – die ganze Arbeit weitgehend alleine macht und sich halb zu Tode rackert. Bei gleichzeitigem Enthusiasmus. Für Angestellte ist kein Geld da, die Zahl der freiwilligen Helfer hält sich in Grenzen.

So wird das Kulturprogramm von Sa Taronja – es reicht von Konzerten klassischer Musik über Ausstellungen und Seminaren – im Oktober enden: „Bis dahin werde ich meinen vertraglichen Verpflichtungen selbstverständlich nachkommen."

Die rechtliche Lage der ganzen Angelegenheit ist verzwickt. Tina Horne hat das Gelände und die – zugegebenerweise recht verwohnten Gebäude – gekauft. Was sie bislang als persönliche Sicherheit betrachtete. Nun aber könnte sie, auch wenn sie wollte, nicht verkaufen. Sa Taronja darf nach neuen Richtlinien der Gemeinde nur für Kultur oder Erziehung genutzt werden.

Da aber Andratx auch strikte touristische Richtlinien hat, funktioniert auch Tina Hornes Idee nicht, Sa Taronja für „artists in residence" zur Verfügung zu stellen: „In Sa Taronja darf niemand schlafen", sagt sie.

Kostenträchtig sind nicht nur die Unterhaltskosten für den Verein, für das weitläufige Gelände mit den zahllosen Zitrusbäumen und die drei großen Stallgebäude, sondern auch die Steuern: „Es steht eine Erhöhung der Grundsteuer ins Haus, wodurch ich für Sa Taronja bis zu 200.000 Euro pro Jahr zahlen müsste. Das ist einfach zu viel."

Wenn also kein Wunder geschieht, wenn sich nicht doch noch ein finanzkräftiger Spender findet, wenn auf der offiziellen Mitgliederversammlung im August nicht irgendetwas zur Rettung beschlossen wird, muss der Kulturverein im Herbst schließen.

Am 6. Oktober findet das letzte Konzert der „Serenata Berlin" statt. Und bis dahin plant Tina Horne noch unverdrossen etliche Aktivitäten: Jazz, Ausstellungen, Tango im Patio, kubanische Nacht. Alles einzusehen unter www.sataronja.com.

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