"Die Plage des Palmrüsslers ist in Palma weit verbrteitet", sagt der Dezernent für das kommunale Grünamt, Sebastià Sansó. Die Stadtverwaltung erwartet von der Balearen-Regierung Hilfen, um einen vorhandenen Aktionsplan gegen die Larven des Käfers umsetzen zu können.
In diesem Jahr hat die Stadt schon 17 kommunale Palmen fällen müssen. In Privatgärten seien 429 Bäume von dem Palmrüssler befallen. Die Larven fressen sich durch den Stamm, die Standfestigkeit sinkt, der Baum stirbt ab. Ein Windstoß kann die Palme leicht zu Fall bringen, was gerade in den Straßen von Palma Gefahren für Passanten und Verkehrsteilnehmer bedeutet.
2011 zählte das Amt in den Privatgärten 150 befallene Palmen, im Jahr davor waren es zusammen mit den kommunalen Palmen insgesamt 109 gewesen.
Regierung und Opposition im Stadtrat werfen sich gegenseitig vor, in der Vergangenheit nicht ausreichend und rechtzeitig Maßnahmen gegen den Palmrüssler ergriffen zu haben.
In den Privatgärten sind die Eigentümer verantwortlich für die Schutzmaßnahmen. Werden sie nicht aktiv, drohen ihnen Strafen vom balearischen Umweltministerium.
Da die Stadt bereits im Vorjahr für die Bekämpfung des aus Ostasien eingeschleppten Käfers nicht genug Geld hatte, wurde eine Hilfe aus dem Europäischen Agrarfonds beantragt. Die Balearen-Regierung und der Inselrat wollten sich ebenfalls an dem co-finanzierten Projekt beteiligen.
Mit dem Geld aus Brüssel war geplant, auch die Palmen auf Privatgrundstücken vor dem Palmrüssler-Befall zu schützen, wie dies bereits auf den öffentlichen Straßen und Plätzen geschieht.
Die Stadt empfahl den privaten Grundstücksbesitzern, ihre Palmen früher zu schneiden als bisher und präventiv mit Insektiziden zu behandeln.
Erstmals liegen genaue Zahlen über Palmas Palmenbestand vor: In der Balearen-Hauptstadt gibt es 1600 kommunale und 2011 private Bäume des Typs Echte Dattelpalme (Phoenix dactylifera). Bei der Kanarischen Dattelpalme (Phoenix canariensis) wurden 750 kommunale und 3700 private Bäume gezählt.
Der Wert des kommunalen Palmenbestandes wurde auf sechs Millionen Euro geschätzt. Die Bäume sind prägend für Palmas Stadtbild.