Die Überarbeitung des Integralplans zur Sanierung der Playa de Palma auf Mallorca hat eine neue Etappe genommen. Die Zahl der Hotelbetten solle um 7500 sinken, die Wohnbebauung nicht zunehmen, sagte der Geschäftsführer des Konsortiums, Álvaro Gijón, vor der Presse.
Die Überarbeitung des Integralplans (PRI) war notwendig geworden, nachdem die konservative Balearen-Regierung Enteignungen von Altbauten als Mittel zur Sanierung ausgeschlossen hatte. Anwohner, Verbände, Unternehmer, Handel und Gastronomie waren aufgerufen worden, Vorschläge zu machen. Diese wurden nun in den neuen PRI eingearbeitet.
Wie sich jetzt herauskristallisiert, soll die Zahl von Gästebetten in veralteten Ein- und Zwei-Sterne-Hotels um rund 7500 sinken (derzeit 43.000). Dieser Abbau ist wiederum vorgesehen, neugeschaffenen Übernachtungsbetrieben von höherer Sternekategorie zu Gute zu kommen.
Das städtebauliche Konsortium zur Sanierung der Playa will zudem die Zahl der Wohneinheiten deckeln. Es sollen dort nicht mehr als 42.000 Einwohner dauerhaft wohnen und keine zusätzlichen Wohnhäuser errichtet werden. Ziel ist es, so Gijón, den "touristischen Charakter der Playa de Palma" zu erhalten.
Weiter sehen die Pläne vor, die Gebäude in traditioneller Bauweise zu schützen. Es handelt sich um die wenigen noch vorhandenen Sommerhäuser, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts sowie zu Beginn des 20. Jahrhunderts dort errichtet wurden. Es sind in der Regel Einfamilienhäuser und Chalets mit Garten.
Wegen der desolaten Finanzlage in den öffentlichen Haushalten in Spanien konnte das Konsortium keine Großprojekte in Aussicht stellen. Man wolle jedoch im kommunalen Bereich Bürgersteige und Straße ausbessern und Grünanlagen schaffen, wo dies möglich sei.
Gijón schloss aus, dass das Konsortium in den kommenden drei Jahren aus Madrid Finanzmittel für öffentliche Sanierungsprojekte erhalten werde. Notwendig sei um so mehr Privatinitiative.
Der überarbeitete Sanierungplan soll zum Jahreswechsel öffentlich ausgelegt werden. Mit seiner Verabschiedung werde im ersten Quartal 2013 gerechnet.