Im Inselosten ist ein uralter Namensstreit erneut virulent geworden. Wie ist der Name des Hafengemeinde, die kommunal zur Stadt Manacor gezählt wird, korrekt zu schreiben? Getrennt, als „Porto Cristo“? Oder doch zusammen, als „Portocristo“? Fragen über Fragen.
Fest steht, dass die regierende Mehrheit im Rathaus von Manacor an der Trennung festhält: „Porto Cristo“. Gestellt wird diese Mehrheit von dem aus der PP geschassten Konservativen Antoni Pastor und seinen Juniorpartnern, der Wählervereinigung AIPC aus Porto Cristo (auch das Mallorca Magazin verwendet traditionell die getrennte Schreibweise).
Die Linksopposition plädiert hingegen massiv für die orthographische Vereinigung von Porto und Cristo. Deren Verfechter berufen sich auf eine Vorgabe der Balearen-Universität, als sprachliche Instanz der Insel, die vor Jahren auf „Portocristo“ entschieden hatte. Die Gegner des „Hafenchristi“ wiederum pochen auf ein höchstrichterliches Urteil des spanischen Verfassungsgerichts von 1990, das wiederum dem „Hafen Christi“ den Vorzug gab.
Nach Ansicht des Rathauses wird dennoch der Name des Gemeindeteils von den balearischen Behörden – Regionalregierung und Inselrat – völlig unterschiedslos mal so, mal so, mal sogar gekoppelt als „Porto-Cristo“ geschrieben. Darum entschied der Stadtrat nun, die übergeordneten Verwaltungsebenen um deren Stellungnahmen zu bitten.
Namensstreitigkeiten haben auf Mallorca fast schon Tradition. In Cala Rajada gibt es Verfechter, die ihr „t“ in Ratjada wiederhaben möchten. Und 2011 erhitzten sich die Gemüter beim Streit um den Hauptstadtnamen der Insel (Palma): Er heißt nun offiziell „Palma de Mallorca“.