Der massive Wintereinbruch auf Mallorca hat in den Tramuntana-Bergen rund 350 Urlauber eiskalt erwischt. Die überwiegend aus Spanien und Deutschland stammenden Touristen waren in sieben Ausflugsbussen unterwegs und steckten plötzlich auf der berüchtigten Bergstrecke von Sa Calobra im Schnee fest. Ein Bus hatte sich zudem quer zur Fahrbahn gestellt.
Nach Medienberichten vom Donnerstag waren die Urlauber mehrere Stunden in den Bussen gefangen, bis die Straßenmeisterei mit einem Kran den Engpass erreichte und den Weg freimachte. Betroffen waren auch mehrere Privatwagen.
Die Urlauber, die einen Ausflug unternommen hatten, davon allein 150 Teilnehmer des spanischen Senioren-Programms Imserso, mussten eine bange Wartezeit über sich ergehen lassen. Erst nach vielen Stunden ereichten sie ihre Hotels in Magaluf und Santa Ponça wieder.
Die Serpentinenroute nach Sa Calobra ist für Autofahrer auch im Sommer eine Herausforderung. Der Bus war unweit der berühmten Haarnadelkurve, dem sogenannten "Krawattenknoten", im Schnee weggerutscht und hatte sich quer zur Fahrbahn gestellt.
Mallorcas Inselrat hatte als oberste Verkehrsbehörde am Mittwochnachmittag Fahrverbote für die Tramuntana-Magistrale verhängt. Betroffen waren die Abschnitte von Pollença bis zum Aussichtspunkt Ses Barques bei Sóller sowie für die Strecke Caimari-Lluc.
Die Schneefallgrenze war am Mittwoch auf 700 Meter herabgesunken. Mallorcas höchster Berg, der Puig Major, ist 1445 Meter hoch.
In den flacheren Lagen schüttete es stellenweise wie aus Kübeln. In Port d'Alcúdia wurden Straßen überschwemmt, die Feuerwehr musste mehrere Keller und Garagen auspumpen. In weiten Teilen der Insel waren zudem Hagelschauer niedergegangen.