Gestürzte Urlauber, verletzte Wanderer, abgetriebene Schwimmer: Die Polizei und Rettungskräfte hatten am Wochenende auf Mallorca alle Hände voll zu tun. Sie mussten Deutsche und Briten, aber auch Spanier, aus gefahrvollen Situationen befreien. Schwerste Verletzungen trug ein junger Deutscher in S'Arenal davon.
Der Urlauber war am frühen Freitagmorgen gegen 2 Uhr nachts offenbar in betrunkenem Zustand vier Meter in die Tiefe gestürzt, als er in der Joaquín-Verdaguer-Straße an einem Gebäude von Terrasse zu Terrasse kletterte. Dabei stürzte er in einen Treppenschacht, der in den Keller führte. Augenzeugen riefen die Polizei.
Die Ordnungshüter mussten das Türschloss aufbrechen, um zu den Bewusstlosen zu gelangen. Er wurde mit Kopfverletzungen in die Klinik gebracht, berichtete die Tageszeitung "Ultima Hora". Merkwürdiges Detail am Rande: Die Brieftasche des Mannes enthielt weder Geld noch Dokumente. Möglicherweise war der Mann vor dem Sturz bestohlen worden.
Keine 24 Stunden zuvor war ein Brite in Magaluf aus 20 Metern vom Hotelbalkon gestürzt und schwer verletzt in eine Klinik gebracht worden.
Im Tramuntana-Gebirge brach sich eine deutsche Wanderin im Torrent de Pareis das Schienbein. Der Führer ihrer Wandergruppe blieb bei ihr, bis die Rettungskräfte die 58-Jährige per Tragbahre und Hubschrauber bergen konnten. Sein Kollege führte die übrigen Teilnehmer der Wanderung ans Ziel.
Nur kurze Zeit später musste die Bergwacht einen zwölf Jahre alten Spanier per Helikopter ausfliegen. Er war bei einer Exkursion mit seinem Vater von einem Hang acht Meter in die Tiefe gestürzt.
Bei einer Wanderung bei Cala Torta im Nordosten von Mallorca erlitt am Wochenende eine 70 Jahre alte Deutsche einen Hitzschlag. Sie wurde von Rettungskräften der Bergwacht geborgen.
Die Einsatzkräfte in den Bergen haben seit Jahresbeginn 76-mal Vermisste suchen und Verletzte retten müssen. Das seien mehr Einsätze als vor einem Jahr. 2012 wurde die Bergwacht zu insgesamt 120 Einsätzen gerufen.
Einen kniffligen Rettungseinsatz hatte am Sonntag die Feuerwehr in Palma zu bewältigen: Ein britisches Paar war am Kiesstrand des Westkais Dique del Oeste ins Meer gegangen. Die starke Strömung ließ die beiden abtreiben, die Wellen schleuderten sie mehrfach gegen die Felsen am Kai. Aufgrund der Brandung war eine Bergung der Schwimmer von See aus nicht möglich. Sie wurden zuletzt mit Seilen aus dem Wasser auf die Klippen gezogen. Beide hatte blutende Wunden an den Beinen davongetragen.
In Magaluf wurde in der Nacht zum Sonntag eine 19 Jahre alte Britin von einem mechanischen Bullen abgeworfen. Die Urlauberin schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf und musste von Notärzten ins Krankenhaus gebracht werden. Das Reitgerät befand sich auf der Freiluftterrasse einer Bar, die von jungen Briten frequentiert wird. Nach dem Unfall wurde der mechanische Bulle stillgelegt.