Folgen Sie uns F Y T I R

Einzelhaft für Frank Hanebuth

Rocker-Chef war in Gefängnisschlägerei verwickelt

Ex-Schwergewichtsboxer Hanebuth sitzt auf Mallorca in Isolationshaft. | Foto: UH

Hells-Angels-Anführer Frank Hanebuth sitzt auf Mallorca in Einzelhaft. Nach einem Handgemenge mit Mitgefangenen wurde der 49-Jährige im Gefängnis von Palma in den Hochsicherheitstrakt verlegt. Das berichtete die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Mittwoch.

Offenbar war es in der Haftanstalt bald nach Hanebuths Ankunft zu Revierkämpfen um Macht und Einfluss mit anderen Gefangenen gekommen. Der Rockerchef soll dabei von mehreren der kürzlich verhafteten Hells Angels unterstützt worden sein.

Den Berichten zufolge schritten Justizvollzugsbeamte ein, um die Streithähne voneinander zu trennen. Anschließend ordnete Gefängnisdirektor Gustavo Villas Isolationshaft gegen Frank Hanebuth an. Er begründete seine Entscheidung damit, dass es sich bei dem ehemaligen Schwergewichtsboxer um einen gefährlichen Häftling handle.

Nach der Großrazzia von Ende Juli sitzen auf Mallorca derzeit noch 16 Personen aus dem Umfeld der Hells Angels in Haft. Drei der "Höllenengel" kamen vorerst auf Kaution frei, gegen vier weitere läuft ein Strafverfahren. Lediglich in zwei von 25 Fällen mussten die Ermittlungen eingestellt werden.

Die Vorwürfe lauten unter anderem auf Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation, Zuhälterei, schwere Erpressung und Geldwäsche. Außerdem sollen sich die Hells Angels auch als brutaler Inkasso-Trupp betätigt und ausländische Mallorca-Residenten zu Hause überfallen haben.

Hanebuth-Anwalt Götz von Fromberg hat gegenüber der Hannoverschen Neuen Presse unterdessen angekündigt, seinen Schützling so bald wie möglich auf Mallorca besuchen zu wollen. Bisher habe es noch keine Kontaktmöglichkeit gegeben, so der ehemalige Kanzleipartner von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder. Fromberg hatte 2010 medienwirksam einen Friedensschluss zwischen den Hells Angels und den rivalisierenden Bandidos vermittelt.

Zum Thema
Meistgelesen