Schlag gegen den Frauenhandel: Die Polizei an der Playa de Palma hat acht Mitglieder einer Bande festgenommen, die auf Mallorca die sogenannten "Klauhuren" zu Prostitution und Kriminalität zwang. Die Festgenommenen sowie die meisten Prostitutierten stammen aus Nigeria, berichtet die spanische MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
Die Polizeibeamten hatte in den vergangenen Monaten eine deutliche Zunahme der Frauen registriert, die an der Playa de Palma als Prostituierte in Erscheinung traten und vor allem betrunkenen deutschen Party-Urlaubern auf dem Rückweg ins Hotel auflauerten, schrieb das Blatt am Montag. Nachdem die Ermittler 120 dieser Frauen identifizieren konnten, fahndeten sie nach den Anführern der Bande. Bei drei Hausdurchsuchungen, eine davon in einer Bar, wurden acht Mitglieder des Frauenhändlerrings festgenommen.
Die Afrikanerinnen waren den Angaben zufolge von ihren Landsleuten nach Spanien geschleust worden und mussten für die Bande innerhalb kurzer Fristen 40.000 Euro abarbeiten. Die Frauen hatten sich von 21 Uhr bis sechs Uhr morgens als Prostituierte zu verdingen und sollten den Freiern zudem Geld und Wertgegenstände stehlen.
Das Vorgehen der Frauen wurde von den Ermittlern folgendermaßen geschildert: Sie postierten sich in den Straßen, die von den Bierlokalen und Diskotheken zu den Hotels führten, und spähten dort ihre Opfer aus. Während einige der Frauen Ausschau nach der Polizei hielten, umringten ihre Kameradinnen die angetrunkenen Urlauber.
Bei den folgenden Handgreiflichkeiten entwendeten die Frauen Wertgegenstände aus den Taschen der Männer. Mitunter drohten die Frauen den Touristen mit Schlägen und massiver Gewalt, hielten dabei Steine oder Rasiermesser in den Händen.
Die erbeutete Ware wurde rasch weitergereicht an männliche Mitglieder der Bande. Die entwendeten Mobiltelefone verkauften die Chefs der Gruppe über eine Vermittlerin auf dem Schwarzmarkt oder leiteten sie nach Nigeria weiter.