Im Fall der seit Wochen auf Mallorca vermissten 15-Jährigen Malén Ortiz ermittelt nach einem Bericht der spanischen Tageszeitung "Ultima Hora" vom Donnerstag die Mordkommission unter größter Geheimhaltung. Mehr als 50 Beamte befanden sich an Heiligabend und am ersten Weihnachtstag im Einsatz. Die Finca Sa Porrassa bei Calvià wurde erneut durchsucht.
Die Polizei wurde unterstützt von der Feuerwehr und dem Technischem Hilfswerk. Zum Teil kam schweres Gerät zum Einsatz, um Berge an abgestorben Pflanzenresten zu bewegen. Männer der Bergwacht untersuchten auch den Bereich der Steilküste in dem Gebiet von El Toro.
Parallel dazu befragt die Polizei Zeugen und überprüft auch Daten der Passagiere, die in den vergangenen Tagen und Wochen vom Flughafen Palma aus abreisten, schreibt "Ultima Hora".
Die Schülern war zuletzt am 2. Dezember nachmittags an einer Bushaltestelle gesehen worden. Sie wollte zu ihrem Freund zum Essen.
Bei der Durchsicht der Videoaufnahmen von Sicherheitskameras hatte die Polizei vor kurzem Anzeichen entdeckt, die auf eine gewaltsame Entführung der 15-Jährigen hindeuten könnten. Das hatte eine Wende in der Ermittlungen bewirkt. Zuvor war die Polizei auch von der Hypothese ausgegangen, der Teenager sei von Zuhause ausgerissen.
Maléns Vater Alejandro Ortiz hatte zuletzt am 24. Dezember mittags in Santa Ponça auf einer Kundgebung erklärt, er werde nicht ruhen, bis seine Tochter gefunden sei. Rund 200 Menschen waren zu der Versammlung zusammengekommen.
Die Fahnder hatten bereits in den vergangenen Tagen zuvor auf der Finca Sa Porrassa in einer halbverfallenen Windmühle zahlreiche Proben gesammelt, die derzeit in einem Polizeilabor in Madrid ausgewertet werden. Die Gemäuer auf dem ländlichen Grund waren zeitweise von Obdachlosen bewohnt gewesen.