Unmittelbar nach der Beißattacke von Magaluf sorgt jetzt ein anderes Thema in dem Touristenort auf Mallorca für Empörung: Nach Angaben des Internetmediums mallorcadiario.com fanden in Bars der Zone Fellatio-Wettbewerbe statt, bei denen den Siegerinnen, die die meisten Männer in einer bestimmten Frist zu befriedigen wussten, Freigetränke bis zum Ende des Urlaubs winkten.
Angeblich sollen von den Vorkommnissen selbst Videoaufnahmen im Internet kursieren. In Magaluf, das zur Gemeinde Calvià gehört, hat sich nun die Politik zu Wort gemeldet. Mitglieder der links-grünen Partei Més riefen die Polizei auf, den Vorfall zu untersuchen und Veranstaltungen dieser Art zu unterbinden.
Auch der konservative Bürgermeister Manuel Onieva hat unterdessen seine Behörden angewiesen, polizeilich und juristisch zu ermitteln. Selbst eine Schließung der betroffenen Lokale wird vom Rathaus nicht mehr ausgeschlossen. Die Vorsitzende des balearischen Fraueninstituts, Isabnel Llinàs, nannte die Oralsex-Turniere um Freigetränke eine "unerträgliche Schande".
Im strandnahen Kneipenviertel in Magaluf, das unter dem Namen Punta Ballena ("Spitze des Wals") einschlägig für Alkoholexzesse unter britischen Urlaubern bekannt ist, liegt ein Lokal neben dem anderen, ist laute Musik zu hören, tanzen Gogo-Girls und Gäste in Badebekleidung auf den Tischen. Britische Biere wie Ale, Stout und Lager sowie spanische Varianten fließen in Strömen.
Die Fellatio-Wettbewerbe sollen in diesem Ambiente im Rahmen eines organisierten Pub-Crawls stattgefunden haben, schreibt die spanische Zeitung "ABC". Dabei ziehen Besucher von Lokal zu Lokal. Die Punta Ballena ist jeden Sommer ein häufiger Einsatzort der Polizei, die dort im Kampf gegen Drogenmissbrauch, Schlägereien unter Betrunkenen und Diebstählen Ordnung schaffen muss.
Ein jüngster und höchst ungewöhnlicher Einsatz der Beamten fand am Dienstag am Strand von Magaluf statt: Dort hatte ein unter Drogen stehenden Brite versucht, Badegäste zu beißen. Wie MM berichtete, waren bis zu zehn Polizisten nötig, um den rabiaten Mann zu bändigen. Er stand nach eigenen Angaben unter dem Einfluss der Designerdroge "Caníbal", die extrem aggressiv machen soll.