Das Problemviertel La Soledat von Palma de Mallorca war am Donnerstag, 11. Juni, Schauplatz einer spektakulären Drogenrazzia. Im Einsatz waren über 300 Polizisten, die 22 Mitglieder eines Clans der Sinti und Roma festnehmen konnten.
Der 54-jährige Clanchef "El Pablo" erlitt bei seiner Verhaftung einen Schwächeanfall und musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Sichergestellt wurden neben einigen Gramm Kokain vor allem größere Mengen an Marihuana. Laut Medienberichten konzentrierte sich der Verkauf an die Kifferszene in jüngster Zeit vor allem auf die Straße Teix. In der sonst sehr schäbigen und verrufenen Gegend besitzt der Clanchef eine Luxusvilla mit 1500 Quadratmeter Fläche.
Der Clan soll sein Vermögen in den 1980er-Jahren mit Heroinhandel gemacht haben, sich aber spätestens seit der Jahrtausendwende auf "weichere" Drogen spezialisiert haben. Wie es heißt, war in der Straße Teix der Geruch nach Haschisch und Marihuana schon von Weitem wahrnehmbar.
Polizisten hatten sich im Vorfeld der Aktion als Mitarbeiter der Stadtwerke Emaya verkleidet und in der Straße über mehrere Wochen einen Kanalschacht ausgehoben. Dabei konnten sie die Situation genauestens auskundschaften. (mic)